VERBUND: Wasserstoff-Engagement über Grenzen hinweg
Mittel- bis langfristig steht für die Deckung der stark steigenden Wasserstoffbedarfe die Erschließung diversifizierter Importrouten im Mittelpunkt, da die lokale Wasserstoffproduktion nur einen Teil der zukünftigen Bedarfe bedienen wird können. Aufgrund von besseren Voraussetzungen bei Flächen, Wind und Sonne können in benachbarten Regionen erneuerbarer Strom und somit grüner Wasserstoff in deutlich größeren Mengen und zu niedrigeren Kosten als in Österreich produziert werden. Ziel ist es, auch langfristig die Versorgung mit grünem Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Konditionen zu sichern und damit den Wirtschaftsstandort zu stärken.
Steigender Bedarf verlangt rasches Handeln
VERBUND betreibt die Geschäftsentwicklung von der Nachfrageseite her. Es geht um die Deckung der steigenden Nachfrage der Abnehmer mit wettbewerbsfähigem, grünem Wasserstoff als wesentlichen Beitrag zur Sicherung der Industriestandorte in unseren Kernmärkten.
Als Importregionen stehen jene Regionen im Fokus, die günstige Erzeugungsbedingungen für erneuerbaren Strom und grünen Wasserstoff sowie einen bestehenden oder zukünftigen Infrastruktur-Anschluss an unsere Kernmärkte vorweisen. Vor diesem Hintergrund identifizierte VERBUND konkrete Importkorridore über unterschiedliche benachbarte Regionen, die kontinuierlich weiterentwickelt werden.
Wasserstoff-Import gemeinsam mit Allianzen als langfristige Strategie
VERBUND
initiierte die Wasserstoff-Allianzen in Österreich und Bayern. Den Allianzen
gehören jeweils Akteure aus der gesamten Wertschöpfungskette an:
Energieunternehmen, Infrastrukturbetreiber und
Wasserstoffabnehmer, die gemeinsam einen wesentlichen Anteil der Nachfrage im
jeweiligen Land bzw. Bundesland repräsentieren. Das Ziel der Importallianzen
ist es, Wasserstoffimporte bis 2030 zu ermöglichen, um die signifikant
steigenden Bedarfe in Österreich und Bayern langfristig, verlässlich und
wettbewerbsfähig zu decken. Im Fokus der Arbeit stehen daher der strukturierte
und orchestrierte Hochlauf der Wasserstoff-Importwirtschaft und die Lösung des
so genannten „Henne-Ei-Problems“, welches die zentrale Herausforderung beim
Aufbau der Wasserstoffwirtschaft ist.
Hydrogen Import Alliance Austria
Die Hydrogen Import Alliance Austria (HIAA) ist ein Zusammenschluss acht führender, österreichischer Unternehmen, mit dem Ziel, Wasserstoffimporte via Pipelines nach Österreich bis 2030 zu ermöglichen und damit die signifikant steigenden Bedarfe an grünem Wasserstoff langfristig decken zu können. Die HIAA analysiert die vielversprechendsten Exportländer und Transportrouten nach Österreich und arbeitet am Aufbau konkreter Importkorridore, um eine sichere und diversifizierte Versorgung zu gewährleisten. Initiiert 2022 von VERBUND, verfügt die HIAA mit ihren Mitgliedsunternehmen über Expertise entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von der Produktion in Quellenländern über den Import via internationaler und nationaler Transportwege bis hin zur Verwendung in der heimischen Wirtschaft. Diese Unternehmen sind (in alphabetischer Reihenfolge): AMAG Austria Metall AG, Gas Connect Austria, LAT Nitrogen Austria GmbH, OMV, RHI Magnesita, VERBUND Green Hydrogen GmbH, voestalpine AG und Wiener Stadtwerke.
Hydrogen Import Bündnis Bayern
Das Ziel des Hydrogen Import Bündnis Bayern (HIBB) ist es, die Entwicklung des Wasserstoffimports nach Bayern bis 2030 voranzutreiben und damit die Bereitstellung großer Mengen an grünem Wasserstoff zur Versorgung der dortigen Industrie zu sichern. Die Partner bayernets GmbH, BAYERNOIL Raffineriegesellschaft mbH, Gas Connect Austria GmbH, Wacker Chemie AG, Westlake Vinnolit GmbH & Co. KG und Verbund AG entwickeln einen Fahrplan zum Aufbau der Wertschöpfungskette. Für die unmittelbare Wasserstoffversorgung Bayerns ist zum einen der Aufbau regionaler Wasserstofferzeugung enorm wichtig. Gleichzeitig gilt es hochindustrialisierte Regionen, die durch ihre geographischen Voraussetzungen nicht ausreichend erneuerbare Energie zur Wasserstoffproduktion zur Verfügung haben, über ein europäisches Wasserstoffnetz zu versorgen. Für den Import nach Bayern stellt der Wasserstofftransport über Pipelines den kostengünstigsten sowie skalierbarsten Weg dar. Für den Transport des Wasserstoffes können bestehende Erdgas-Leitungen zu Wasserstoffleitungen effizient und kostengünstig umgestellt werden.