Umspannwerk Lienz: 50 Jahre im Dienst der Versorgungssicherheit
Anläßlich des fünfzigjährigen Jubiliäums der Inbetriebname fand im Umspannwerk Lienz ein Festakt der VERBUND-Austrian Power Grid AG statt. „Das Umspannwerk ist ein wichtiger Knotenpunkt im österreichischen Stromnetz und trägt zur sicheren Stromversorgung des Südens Österreichs entscheidend bei“, so Dr. Heinz Kaupa, Mitglied des Vorstandes der VERBUND-Austrian Power Grid AG (APG).
Im September 1953 konnte der damalige Bundesminister für Verkehr und Verstaatlichte Betriebe, Karl Waldbrunner, das Umspannwerk Lienz seiner Bestimmung übergeben. Dies war ein wichtiger Schritt in der Vervollständigung des überregionalen Stromnetzes in Österreich. Das neue Umspannwerk ermöglichte die Einbindung der damals neu errichteten Kraftwerke in Osttirol und Kärnten und stellte eine Verbindung zum Leitungsnetz in Italien her.
Neben der bedarfsgerechten Verteilung der elektrischen Energie im überregionalen Übertragungsnetz liegt die besondere Bedeutung des Umspannwerkes Lienz in der Abstützung und Versorgung der 110-kV-Verteilernetze der TIWAG und der KELAG.
Die grenzüberschreitende Leitung von Lienz nach Italien ist eine wichtige Verbindung zum europäischen VERBUNDnetz (UCTE-Netz), das wesentlich für die Sicherheit und Qualität der europäischen Stromversorgung ist.
Die Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit stößt in Österreich an ihre Grenzen. Im Süden Österreichs wird sich die ohnehin schon angespannte Strom-Situation in den kommenden Jahren weiter verschärfen. Die bestehenden Nord-Süd-Verbindungen, erbaut in den 1950er Jahren, sind bereits über die technischen Grenzen überlastet. Die Erzeugungsüberschüsse im Norden und die Versorgungsdefizite in Osttirol, Kärnten und der Steiermark können nicht mehr ausgeglichen werden. Dazu kommt, daß im Zuge des zu erwartenden Windkraft-Booms in Nord-/Ostösterreich in der Größenordnung von 1000 Megawatt neuer Leistung große Strommengen abzutransportieren sind. „Die dringende Schließung der Lücken im leistungsfähigen Übertragungsnetz in der Steiermark und in Salzburg ist die Voraussetzung für eine weiterhin sichere Stromversorgung“, so Dr. Kaupa.