VERBUND-Innkraftwerk Töging: Modernisierung bringt mehr Strom aus der Region für die Region

26.02.2014Töging

VERBUND Innkraftwerke GmbH starten mit der Information über die geplante Modernisierung des Wasserkraftwerks Töging-Jettenbach

VERBUND, Österreichs führendes Stromunternehmen und Betreiber der bayerischen Innkraft-werke hat am 24. Februar 2014 erstmals über die aktuellen Überlegungen zur Modernisierung des bestehenden Wasserkraftwerks Töging-Jettenbach informiert. Nach der grundsätzlichen Zustimmung des Bayerischen Landtags zur Anpassung der Rahmenverträge rund um das Kraftwerk vertieft das Unternehmen nun die Untersuchungen, ob und wie das fast 100-jährige Wasserkraftwerk mit moderner Technik ausgestattet werden kann. Hierbei sind nicht nur die geltenden rechtlichen, technischen und ökologischen Rahmenbedingungen zu beachten, es sind auch die Belange des Denkmalschutzes zu berücksichtigen. Das neu formierte Projektteam stellte in einem ersten Gespräch mit Medienvertretern die anstehenden Planungen vor und zeigte auf, dass die Investition in den Standort Töging enorme Chancen für die Zukunft der Region bringt. Neben den volkswirtschaftlichen und regionalpolitischen Impulsen stellt der sanfte Ausbau der Wasserkraft auch einen wesentlichen Bestandteil der nachhaltigen Energiezukunft Bayerns dar. 

Ein Wasserkraft-Projekt in der Dimension, wie es die geplante Modernisierung des Innkraftwerkes Töging-Jettenbach darstellt, braucht für eine erfolgreiche Planung und Umsetzung ein erfahrenes Experten-Team und einen kompetenten Projektleiter. Die VERBUND Innkraftwerke GmbH stellten am Nachmittag des 24.Februars 2014 in Töging das Kernteam, rund um den VERBUND-Projektleiter Bernhard Gerauer vor. Bernhard Gerauer stammt aus der Region und sammelte bereits Erfahrungen bei der Planung von anderen Wasserkraftwerken in Niederbayern. Ihm unmittelbar zur Seite stehen als erfahrene Wasserkraft-Experten der Projektleiter-Stellvertreter Martin Kratochwill, der Werkgrup-penleiter der VERBUND Innkraftwerke Klaus Schöler und die themenerprobte Ökologie-Koordinatorin Dr. Patrizia Dreier.


Mehr Erzeugung am Bestand durch moderne Wasserkrafttechnik
„Der Inn ist der wasserreichste Fluss Bayerns und weist noch ein gewisses zusätzliches Erzeugungs-potenzial auf“, informiert der neue Projektleiter Bernhard Gerauer. „Im Sinne der Energiewende haben wir uns überlegt, wie wir das bestehende Wasserdargebot im Innkanal durch den Einsatz neuer Was-serkrafttechnik besser nutzen können. Wenn unsere ersten Überlegungen auch bei einer vertiefenden Planung umsetzbar sind, können wir künftig rund 35.000 private Haushalte zusätzlich mit Strom aus heimischer Wasserkraft versorgen. Und das ohne zusätzliches Querbauwerk.“ Diese Zahl entspricht in etwa der Anzahl privater Haushalte in den Städten Töging, Altötting und Mühldorf.

Die nächsten Schritte im geplanten Vorhaben erläutert Gerauer: „Es sind noch einige sehr wichtige Randbedingungen in der Anfangsphase abzuklären. Neben den rechtlichen und technischen Restrik-tionen müssen wir die ökologischen Erfordernisse und  die Belange des Denkmalschutzes berücksichtigen. Wenn wir alle diese Aspekte auf den Tisch gebracht haben, können die Planer und Ökologen mit ihrer Arbeit beginnen und wir das Vorhaben weiterentwickeln.“ 

Konkret heißt das, dass das Projektteam 2014 und 2015 die umfassenden Genehmigungsunterlagen in den Bereichen Technik, Umweltverträglichkeit, Wasser und so weiter vorbereiten, um die Unterlagen dann in zusammengefasster Form 2015 bei der zuständigen Genehmigungsbehörde einzureichen. 

Wasserkraft als Chance: Strom aus der Region für die Region
Diese Investition stellt, wenn sie umgesetzt werden kann, einen wichtigen energie- und volkswirt-schaftlichen Impuls und eine gewaltige Chance für die gesamte Region dar. Vor allem der Standort rund um Töging wird – wie es vergleichbare Wasserkraftprojekte von VERBUND unter Beweis gestellt haben – wirtschaftlich von der Modernisierung profitieren können, sei es im bauwirtschaftlichen Be-reich oder im Gastronomiebereich und Einzelhandelsgewerbe.

Am Standort Töging kann künftig mehr sauberer Wasserkraftstrom aus der Region für die Region erzeugt werden, womit die dezentrale Stromversorgung und die regionale Unabhängigkeit gestärkt wird. Als bedeutende Vorteile bietet der Standort Töging  die bestehende Infrastruktur (Kraftwerksflä-chen, Schaltanlagen, Stromleitungen usw.), die auch nach der Modernisierung genutzt werden können.

„Die Wasserkraft hat in Bayern lange Tradition“, informiert der Werkgruppenleiter der 14 Innkraftwerke, Klaus Schöler. „Seit rund 100 Jahren wird mit der Kraft des Inns sauberer Strom in und für Bayern erzeugt. Der sanfte Ausbau der CO2-freien Wasserkraft an bestehenden Standorten und die langfris-tige Sicherstellung der Energieversorgung sind für uns das tägliche Brot und können als wesentlicher Bestandteil der Energiezukunft Bayerns entwickelt werden.“


Verbesserung der Umweltqualität
Die Modernisierung, wie sie in Töging geplant ist, kann mit minimalen Eingriffen in das Gewässersys-tem erfolgen. Ökologie-Koordinatorin Dr. Patrizia Dreier meint dazu: „Wir wollen gleichzeitig mit dem Projekt am Inn die Umweltqualität verbessern, die Lebensbedingungen der verschiedenen Fischarten aufwerten und eine attraktive Flusslandschaft für Mensch und Natur gestalten“. Der Fluss soll erlebbar gemacht und ein Naherholungsraum entwickelt werden. 

„Die Bauzeit wird zwar ein temporärer Eingriff sein, wichtig ist aber danach das Ergebnis, das wir öko-logisch etwas verbessern konnten“, so Dreier und verweist auf die anstehenden ökologischen Arbeiten wie Bestandserhebungen der Lebensräume, Pflanzen und Tiere und die Entwicklung von ökologischen Maßnahmen. Wie derartige gewässerökologische Maßnahmen aussehen können, zeigen die zahlreichen von VERBUND bereits am Inn umgesetzten oder in Bau befindlichen Strukturierungs-maßnahmen. Es handelt sich dabei um Fischwanderhilfen, die Schaffung von Kiesbänken, die Wie-deranbindung und Entlandung von Altarmen sowie Uferrückbau und -strukturierungen. „Bereits jetzt wissen wir, dass der Inn zwischen Jettenbach und Töging noch viele Möglichkeiten zur Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen bietet, die den unterschiedlichen Tier- und Pflanzenarten zu Wasser und zu Lande zugute kommen werden“, so Dreier.

In den nächsten Wochen wird ein erfahrenes Team an Ökologen und Umweltgutachtern zusammen-gestellt, das gemeinsam mit den technischen Planern die notwendigen landschaftsökologischen Un-terlagen für die Genehmigung ausarbeiten wird. 


VERBUND und die heimische Artenvielfalt
VERBUND ist bekannt dafür, dass er seit Jahrzehnten die heimische Artenvielfalt fördert. Bis heute wurden VERBUND-Flächen im Ausmaß von insgesamt fast 4.000 Hektar im Bereich von Wasser-kraftwerken und Leitungstrassen – nach deren Errichtung – zu schützenswerten Gebieten erklärt. Dies entspricht in etwa dem Nationalpark Kellerwald-Edersee im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg. In den Schutzgebieten finden sich viele geschützte Tierarten bzw. haben sich nach lan-ger Zeit wieder angesiedelt.

Wie sich VERBUND konkret in Bayern um die Umwelt kümmert, zeigen eindrucksvoll eine Vielzahl an fischfreundlichen und ökologischen Verbesserungen am Inn, die in den letzten Jahren umgesetzt wur-den. Dafür hat das Stromunternehmen sogar den Umweltpreis 2013 von der Vereinigung der Jäger und Fischer im Raum Rosenheim erhalten. 

Darüber hinaus soll bis 2015 die ökologische Durchgängigkeit von Rosenheim bis Stammham herge-stellt sein: Die dazu erforderlichen Fischwanderhilfen befinden sich derzeit in der Planung oder schon in Bau.


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