Energie Austria steht vor operativen Start

25.05.2000Wien

Schon bald könnte Österreich mit "Energie Austria" über ein neues Aushängeschild in der europäischen Stromwirtschaft verfügen.

 Die Vorstände der drei Partner Energie AG OÖ, EStAG und VERBUND haben heute, Mittwoch, die Erklärung zum Syndikatsvertrag unterzeichnet. Jetzt trennen nur noch die Eigentümerbeschlüsse Energie Austria vom operativen Start.

Die Energie Austria wird klarer Marktführer im Inland sein und gleichzeitig eine offensive Expansionsstrategie in Europa verfolgen. Die Fusion eröffnet ein nachhaltiges Synergiepotential von rund 3,8 Mrd. Schilling jährlich und steigert den Unternehmenswert um mehr als ein Viertel. Durch eine lose Kooperation, darüber herrscht unter allen Experten Einigkeit, wären diese Effekte nicht zu erreichen.

Kostenführerschaft und damit rigides Kostenmanagement sind im Wettbewerb ohne Grenzen eine Überlebensfrage. Mit dem Fusionsprojekt Energie Austria positionieren sich Energie AG OÖ, EStAG und VERBUND als starke Player am europäischen Strommarkt.

VERBUND-Vorstandsmitglied und Vorstandssprecher Dipl.-Ing. Hans Haider: „Die Größenvorteile aus der Fusion, die einzigartige Aufbringungsstruktur und die umfassende Integration aller Wertschöpfungsstufen sichern uns eine Spitzenposition am internationalen Strommarkt. Energie Austria wird mit einem Marktanteil von 55 Prozent am Heimmarkt und einer Aufbringung von 41.000 GWh der führende österreichische Stromkonzern.“

Energie Austria verfügt über einen Wasserkraftanteil von fast 90 Prozent und ist somit der führende Produzent erneuerbarer Energien innerhalb der EU. Der hohe Anteil an Wasserkraft macht den Konzern weitestgehend unabhängig von Preisschwankungen bei Primärenergieträgern. Die geographische Lage und die Aufbringungsstruktur bieten Energie Austria ideale Voraussetzungen für einen aktiven Stromhandel im Inland, aber auch in den Nachbarländern. Neben dem Ausbau des Marktanteiles in Österreich verfolgt Energie Austria insbesondere Expansionspläne nach Süd- und Osteuropa.

Dipl.- Ing. Adolf Fehringer, Vorstandssprecher der EStAG, über die hervorragende Ausgangslage der Energie Austria: „Durch die Gründung der Energie Austria können Synergien in Höhe von 3,8 Mrd. ATS pro Jahr lukriert werden. Damit erreicht die Energie Austria mit einer EBIT-Marge von 20 % international vergleichbare Werte. Der Eigenkapitalwert verbessert sich von 81,5 Mrd. ATS um 26 % auf 103 Mrd. ATS. Dieses Ergebnis sowie Kostenführerschaft kann mit einer losen Kooperation nicht erreicht werden.“

Mit der Bündelung der Handelsaktivitäten und ihren klar definierten Wachstumsstrategien strebt die Energie Austria eine Spitzenposition am europäischen Strommarkt an. „Unsere Schlüsselqualifikation im Wettbewerb“, so der Generaldirektor der Energie AG OÖ, Dr. Leo Windtner, „liegt ganz klar in der Optimierung der Beschaffung und in einer kundenorientierten, expansiven Marktstrategie. Aus Untersuchungen wissen wir, daß vor allem bei Industrie- und Gewerbekunden die Versorgungssicherheit neben dem wettbewerbsfähigen Preis an oberster Stelle steht. Gerade hier kann die Energie Austria in Zukunft ihre Stärken entwickeln.“

Die zehn Vorstände der beteiligten Partner Energie AG OÖ, EStAG und VERBUND haben heute mit der Unterzeichnung der Erklärung zum Syndikatsvertrag die Fusion in die Zielgerade gebracht.

Die Konzernstruktur der Energie Austria sieht eine Holding mit fünf operativen Gesellschaften (Erzeugung, Handel, Netz, Vertrieb, Service) vor. Dabei galt das Augenmerk der vollen Ausschöpfung der Synergiepotentiale bei gleichzeitiger Wahrung der regionalen Stärken. Die Energie Austria steht darüber hinaus weiteren Partnern offen.

Die notwendigen Beschlüsse der Hauptversammlungen von Energie AG OÖ, EStAG und VERBUND sind bis September 2000 geplant. Danach erfolgt die Umwandlung der Energie Austria GmbH zur Aktiengesellschaft sowie die Bestellung der Organe. Mit Ende September 2000 wird die Energie Austria ihre operative Tätigkeit aufnehmen.