Vertrag über steirische 380-kV-Leitung unterzeichnet

18.04.2001Wien

VERBUND-Austrian Power Grid (APG), Österreichs führender Stromnetzbetreiber, und das steirische Elektrizitätsunternehmen STEWEAG haben einen Vertrag abgeschlossen, der das Projekt der neuen steirischen 380-kV-Leitung entscheidend vorantreiben kann.

Gemeinschaftsleitungen durch Mitführung von 110-kV-Systemen auf der APG-Leitung festgeschrieben sowie Demontagen überflüssig werdender Leitungstrassen und die Zusammenarbeit bei Umspannwerken verankert.

Die neue, rund 90 km lange Hochspannungsleitung soll die Umspannwerke Südburgenland in Rotenturm und Kainachtal in Zwaring verbinden, die Versorgungssicherheit in Österreich und der Steiermark entscheidend erhöhen sowie Übertragungsverluste einsparen. Seit 1996 liegt für die Trassenführung ein Vorschlag des Grazer Joanneums vor.

„Der vorliegende Vertrag ist Ausdruck unseres gemeinsamen Ziels, das steirische und österreichische Stromnetz versorgungssicher abzustützen“, erklärte APG-Geschäftsführer Dr. Armin Seidl heute, Mittwoch, bei einem Pressegespräch in Graz. Zu diesem Zweck sollen rund 50 Kilometer 110-kV-Leitung der Steweag auf der 380-kV-Leitung der APG mitgeführt werden. Zugleich können rund 38 Kilometer an 110-kV-Leitungen der Steweag demontiert werden.

Geregelt wurden zudem die erforderlichen Erweiterungen der APG-Umspannwerke Kainachtal und Südburgenland sowie der Steweag-Umspannwerke Zwaring, Werndorf und St. Johann i.d. Haide. Für das Umspannwerk Oststeiermark wurde die Errichtung einer 380/110-kV-Schaltanlage vereinbart.

Eine große relative Mehrheit von 43 % der Steirerinnen und Steirer spricht sich für eine neue 380-kV-Leitung durch die Oststeiermark als grundsätzlich notwendig aus. In den Anrainergemeinden ist eine ganz knappe absolute Mehrheit von 50 % dagegen. Das ergab eine repräsentative Meinungsumfrage zum Projekt im Auftrag der VERBUND-Austrian Power Grid (APG).

In beiden Fällen, gesamte Steiermark und 29 Anrainergemeinden, zeigt sich in der - von PGM-Marktforschung - durchgeführten Umfrage ein relativ hoher Anteil von unentschlossenen bzw. zuwenig informierten Bürgern von 36 bzw. 26 %.

Gegen die Leitung sprechen sich lediglich 21 % der Steirer aus. Für das Projekt votieren 24 % der Anrainer. In den sieben burgenländischen Anrainergemeinden sind 26 % für die Leitung, 39 % dagegen und 35 % unentschlossen.

Die APG als Projektwerber nimmt die Umfrage-Ergebnisse zum Anlaß für eine breitangelegte Informationsoffensive, insbesondere der Anrainergemeinden. Denn für die überwältigende Mehrheit der steirischen Bürger, nämlich mehr als 62 %, und zwar auch in den Anrainergemeinden, hat die Sicherung der Stromversorgung auch im freien Strommarkt höchste Priorität.

„Wir sind überzeugt davon, daß die Steiermark und die Anrainergemeinden bei entsprechender Information bereit sind, ihren Beitrag zur Sicherung der heimischen Stromversorgung sowie des Wirtschaftsstandortes Steiermark zu leisten und die Errichtung der 380-kV-Steiermarkleitung zu unterstützen“, erklärte Seidl.