VERBUND-Aufsichtsrat sagt „Ja“ zur European Hydro Power

16.07.2001Wien

Der Aufsichtsrat des VERBUND hat heute der Grundsatzvereinbarung zwischen der E.ON Energie und der Verbundgesellschaft zur Bildung der European Hydro Power GmbH (EHP) zugestimmt. Damit wurde ein wichtiger Schritt zur Schaffung eines Wasserkraftunternehmens mit Europa-Dimension unter Führung des VERBUND gesetzt.

Die Zahlen der EHP, in der die Wasserkraftwerke der VERBUND-Austrian Hydro Power AG (AHP) und jene der E.ON Wasserkraft GmbH zusammengefaßt werden, sprechen eine deutliche Sprache. Sie wird über mehr als 200 Wasserkraftwerke mit einer Ausbauleistung von rund 9.600 MW sowie einem Regelarbeitsvermögen von über 35.000 GWh verfügen und rund 2.500 Mitarbeiter in Österreich und Deutschland beschäftigen. Als Sitz der EHP ist Salzburg vorgesehen, wo ungefähr 300 bestens ausgebildete Mitarbeiter beschäftigt werden sollen.

In dem Unternehmen, das die Aktivitäten der beiden großen Produzenten von Strom aus umweltfreundlicher, erneuerbarer Wasserkraft bündelt und so für einen optimalen Einsatz dieser kostbaren Energieform sorgen wird, wird der VERBUND mit einem Anteil von über 60 Prozent die eindeutige Führungsrolle übernehmen.

Für den VERBUND und seine Aktionäre bedeutet die Führungsrolle in der gemeinsamen Wasserkraftgesellschaft eine deutliche wirtschaftliche Stärkung, zumal die EHP in der VERBUND-Bilanz konsolidiert wird. Das bringt einen Umsatzsprung von 15 Prozent und eine Steigerung des Betriebsergebnisses um sogar 25 Prozent. Werte, die angesichts des moderaten Wachstums des heimischen Strommarktes von jährlich ein bis zwei Prozent in frühestens sieben Jahren zu erzielen wären. Das Einsparungspotential, das durch die gemeinsame Kraftwerksführung sowie einen optimierten Mitteleinsatz in allen Bereichen entsteht, liegt bei 300 Mio. ATS (25 Mio. Euro) p.a.

Zusätzlich zur ökonomischen Betrachtung bringt die grenzüberschreitende Wasserkraftgesellschaft aber auch deutliche ökologische Vorteile, da sich damit Strom aus Wasserkraft am liberalisierten europäischen Markt - auch gegenüber Atomstrom - noch besser behaupten kann.

Die gesamte Aufbringung der EHP steht VERBUND und E.ON Energie gemäß ihren Anteilen zur Verfügung. VERBUND und E.ON verpflichten sich, die gesamte Erzeugung der EHP zu Marktpreisen, die von Großhandelspreisen abgeleitet sind, zu beziehen.

Entgegen den wiederholt getätigten unrichtigen Behauptungen werden durch diese gemeinsame Wasserkraftgesellschaft keineswegs Österreichs Wasserkraftwerke oder die Wasserrechte aus der Hand gegeben, zumal die EHP die betriebswirtschaftliche Führung und Koordination, nicht aber das unmittelbare Eigentum der Kraftwerke oder die Wasserrechte übernimmt. Diese verbleiben im Eigentum der AHP in Österreich bzw. bei der E.ON Wasserkraft GmbH in Deutschland. E.ON ist demnach also nicht nur Minderheitspartner in der EHP sondern gewinnt auch eigentumsrechtlich keinen Einfluß auf die heimischen Wasserressourcen.