VERBUND Jahresabschluß 2001

25.02.2002Wien

Bestes Konzernergebnis der Unternehmensgeschichte.

Die Umsatzerlöse des Konzerns konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr um 30 % auf 1.685 Mio. EUR gesteigert werden und liegen damit erstmals wieder deutlich über dem Umsatzniveau vor Liberalisierungsbeginn. Hauptverantwortlich für diese positive Entwicklung sind erneut die Erfolge im Auslandsgeschäft und die höheren Großhandelspreise.

Die Umsätze im Auslandsvertrieb konnten bei steigenden Preisen um 57 %, die Umsätze im Tradinggeschäft um 169 % gesteigert werden. Erfolgreich verlief auch die Geschäftsentwicklung mit inländischen Geschäftskunden. Der VERBUND ist für dieses wichtige Kundensegment, das 70% des heimischen Marktes einnimmt, bereits der drittgrößte Anbieter in Österreich. Aufgrund der Marktöffnung, die zu einer gesetzlichen Auflösung der Koordinierungsverträge führte, wurde allerdings Druck auf die Umsätze und Deckungsbeiträge ausgeübt.

Der anhaltende Margendruck aus der Liberalisierung konnte durch die Vertriebserfolge und die Kostensenkungsprogramme mehr als kompensiert werden. Das operative Ergebnis konnte dadurch um 5,2 % auf 317 Mio. € gesteigert werden.

Der VERBUND kann 2001 das beste Konzernergebnis der Unternehmensgeschichte vorweisen: es stieg um 38% auf 115 Mio. EUR (2000: 83 Mio. EUR). Dazu haben auch auch die äußerst positive Entwicklung des Finanzergebnisses, das niedrigere Zinsniveau und die gesunkenen nichtrealisierten Kurseffekte aus Fremdwährungsverbindlichkeiten beigetragen.

Mit dem Konzernergebnis kletterte auch der Gewinn je Aktie von 2,74 EUR auf 3,74 EUR. Daher wird der Vorstand in der Hauptversammlung ein um 8 % höherer Dividende vorschlagen und sein Entschuldungsziel weiter verfolgen. Ebenfalls positiv hat sich die Liquiditätssituation entwickelt. Der operative Cash flow ist um 16% auf 280 Mio. EUR gestiegen, der Free-Cash flow erhöhte sich sogar um 104 Mio. € bzw. 42%.

Auch die Rentabilität des Unternehmens stieg im Berichtsjahr deutlich. Der Return on capital employed (ROCE) konnte auf 9,5% erhöht werden und liegt damit bereits weit über dem Branchendurchschnitt in Europa. Die Produktivität des Konzerns, gemessen an der EBIT-Marge, ist zwar auf 18.8% zwar gesunken, konnte aber wieder über den Branchendurchschnitt gehoben werden.

Hervorzuheben ist die seit Jahren vorangetriebene Entschuldung des Konzerns. Nach der deutlichen Reduktion der Nettoverbindlichkeiten 1999 (637 Mio. EUR) und 2000 (270 Mio. EUR) konnte diese im Berichtsjahr 2001 erneut um weitere 397 Mio. EUR verringert werden.

Im Liberalisierungsjahr 2001 konnte sich der VERBUND in allen Kundensegmenten als kostengünstiger und umweltfreundlicher Anbieter von sauberem Strom aus Wasserkraft etablieren. Rund 90 Prozent des VERBUND-Stroms stammen aus eigener Wasserkrafterzeugung.

2001 kann als das erfolgreichste Jahr des VERBUND-Vertriebsgeschäftes in der bisherigen Unternehmensgeschichte bezeichnet werden. Es war von Erfolgen in allen Kundensegmenten geprägt. Im Großhandelsgeschäft ist der VERBUND nach wie vor Marktführer. Im ersten Jahr nach der totalen Marktöffnung belegt er nun auch im Geschäftskundensegment bereits den dritten Platz. Erfolgreich ist auch der Einstieg des VERBUND in den österreichischen Massenkundenmarkt verlaufen: Mit seinen Vertriebs-Joint ventures Raiffeisen Ware Wasserkraft (RWW) und MyElectric nimmt er unter den neuen Anbietern die erste Position ein.

Ein weiterer Schwerpunkt bleibt die starke Auslandsorientierung des Unternehmens. Der VERBUND setzte 2001 bereits 57% seines Stroms im Ausland ab. Nach der Gründung von Tochtergesellschaften in Deutschland und Italien, wurden in 2001 Tochtergesellschaften in Slowenien und Polen gegründet. Damit setzt der VERBUND einen weiteren Expansionsschritt in aussichtsreiche Märkte.

Kernaussagen für das Geschäftsjahr 2001

  • VERBUND hat die Herausforderungen der Strommarktliberalisierung erfolgreich gemeistert und schafft nachhaltigen Turn-around.
  • Die Umsatzerlöse sind um 30 % auf 1.685 Mio. € gestiegen und liegen damit bereits wieder deutlich über dem Niveau vor Liberalisierung (1998: 1.494 Mio. €).
  • Das operative Ergebnis ist um 5,2 % auf 317 Mio. € gestiegen und nähert sich bereits dem Niveau vor Liberalisierung an.
  • Das Konzernergebnis ist das beste der Unternehmensgeschichte und ist um 38 % auf 115 Mio. € gestiegen. Der Gewinn je Aktie kletterte damit von 2,74 € auf 3,74 €. Die Aktionäre kommen in den Genuß einer um 8 % höheren Dividende. Das Entschuldungsziel wird dadurch nicht gefährdet.
  • Der operative Cash Flow ist um 16 % auf 279,8 Mio. € gestiegen und verbessert die Liquidität des Unternehmens.
  • Die Rentabilität des Konzerns (ROCE) liegt erstmals mit 9,5 % deutlich über dem Branchendurchschnitt der Versorgerwerte Europas.
  •  Die Produktivität des Konzerns gemessen an der EBIT-Marge ist mit 18,8 % zwar gesunken, liegt aber bereits wieder über dem europäischen Branchendurchschnitt.
  • Die Entschuldung des Konzerns wurde signifikant vorangetrieben. Die Nettoverschuldung wurde 1999 um 637 Mio. €, 2000 um 270 Mio. € und 2001 erneut um 397 Mio. € reduziert.

Mit neuer Strategie erfolgreich im freien europäischen Strommarkt

  • VERBUND hat sich erfolgreich als umweltfreundlicher, kostengünstiger Stromdienstleister in Europa etabliert – er erzeugt rd. 90 % seiner Produktion aus umweltfreundlicher Wasserkraft.
  • VERBUND hat den heimischen Endkundenmarkt erfolgreich erobert. Zusätzlich zu seiner Marktführerstellung im Großhandelsgeschäft nimmt er bereits im ersten Jahr der Volliberalisierung im Geschäftskundenmarkt (70 % des heimischen Endkundenmarktes) die dritte Position ein.
  • VERBUND hat seine Chancen im Auslandsmarkt genutzt und setzt bereits mehr als 50 % seines Stroms im Ausland ab. Schwerpunkte: Deutschland, Italien, Slowenien und Polen.
  • Mit den Vertriebs Joint-ventures Raiffeisen Ware Wasserkraft und Myelectric zählt er auch im Kleinkundensegment zu den erfolgreichen neuen Anbietern.