Großes Silbernes an Güler Sabanci verliehen

13.04.2010Wien

Auf Anregung der österreichischen Botschaft in Ankara wurde Frau Güler Sabanci heute von Bundesminister Reinhold Mitterlehner im Rahmen eines Festakts das GROSSE SILBERNE EHRENZEICHEN MIT DEM STERN für Verdienste um die Republik Österreich verliehen.

Dieser Orden ist der höchste österreichische Ordensgrad für Wirtschaftstreibende. Güler Sabanci ist seit 2004 Vorsitzende des türkischen Familienkonzerns Sabanci Holding und seit 2007 Partnerin des VERBUND in dessen türkischem Joint Venture Enerjisa. Neben ihren Verdiensten um die Wirtschaft wurden ihr Engagement im Bereich des wissenschaftlichen Austausches und die Zusammenarbeit des Sakip Sabanci Museums mit dem Wiener Museum für Angewandte Kunst (MAK) gewürdigt.    
 
In seiner Rede wies Bundesminister Reinhold Mitterlehner darauf hin, dass „mit Güler Sabanci eine würdige Preisträgerin das SILBERNE EHRENZEICHEN MIT DEM STERN erhält. Neben ihren herausragenden wirtschaftlichen Leistungen zeichnet Sie sich durch ihr großes soziales Engagement aus und ihre Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung aus. Ihre bedeutende Rolle wurde auch durch die Bestellung als erste Frau in die Türkische Industriellenvereinigung unterstrichen. Personen wie sie helfen Vorurteile abzubauen, wie sie beispielsweise beim geplanten EU-Beitritt der Türkei zu Tage getreten sind.“
 
Frau Sabanci ist seit 2004 Vorsitzende der Sabanci Holding, der zweitgrößten Industrie- und Finanzgruppe in der Türkei. Unter dieser Holding werden insgesamt 69 Unternehmen, welche in zehn Staaten operativ tätig sind, geführt, darunter auch das 50:50 Joint Venture Enerjisa mit dem VERBUND.
 
Dadurch hat die Sabanci Holding einen starken Bezug zur österreichischen Elektrizitätswirtschaft gewonnen. Frau Sabanci entschied sich persönlich für die Kooperation mit dem VERBUND (und somit gegen namhafte andere ausländische Interessenten). Die beiden Konzerne realisierten im Januar 2009 unter dem Namen "Enerjisa" nicht zuletzt mit dem Erwerb der Verteilnetzgesellschaft Baskent EDAS gemeinsam die bisher größte Privatisierung im türkischen Elektrizitätsmarkt (und die bisher größte Auslandsinvestition des VERBUND).
 
Wolfgang Anzengruber, Vorstandsvorsitzender des VERBUND betont die außergewöhnliche Qualität dieser Partnerschaft: „Wir verfolgen mit unserem Joint-Venture Enerjisa sehr erfolgreich gemeinsame Ziele am stark wachsenden türkischen Energiemarkt. Deswegen handelt es sich um eine großartige Partnerschaft, die erst durch den großen Einsatz und Weitblick von Güler Sabanci möglich gemacht wurde.“
 
Mit der Partnerschaft VERBUND-Sabanci wurde Österreich im Jahre 2007 zum drittgrößten ausländischen Investor in der Türkei. Dies trug auch wesentlich zur Verbesserung der bilateralen Beziehungen zwischen beiden Staaten bei. Noch vor der OMV ist der VERBUND heute der größte österreichische Investor im Zukunftsmarkt Türkei.
 
Die Partner Sabanci und VERBUND arbeiten gemeinsam intensiv an der Weiterentwicklung von Elektrizitätserzeugung, -versorgung und -lieferung in der Türkei. Darüber hinaus hat "Enerjisa" bereits mehrere internationale Preise gewonnen, darunter den vom Euromoney Project Finance Magazine vergebenen renommierten "European Power Portfolio Deal of the Year" Award.
 
Güler Sabanci ist auch Präsidentin des Board of Trustees der Sabanci Universität, eine der führenden türkischen Privatuniversitäten, mit der im Rahmen der österreichisch-türkischen Wissenschaftsplattform derzeit Gespräche über eine Kooperation mit der Wirtschaftsuniversität Wien laufen. Das zur Sabanci Holding gehörende und von der zu Ehrenden beaufsichtigte namhafte Sakip Sabanci Museum in Istanbul, betreibt ebenfalls gemeinsame Projekte mit österreichischen Museen (z.B. mit dem MAK in Wien).
 
Frau Sabanci war das erste weibliche Mitglied sowohl von TÜSIAD ("Türkische Industriellenvereinigung") als auch des International Business Council (Beirat des Weltwirtschaftsforum) und des European Round Table of Industrialists. Sie wurde kürzlich von „Forbes“ an die 27. Stelle der mächtigsten Frauen der Welt gesetzt bzw. von „Fortune“ gar zur achtmächtigsten Frau in der Wirtschaft erkoren und von der "Financial Times" unter die Top 5 der „Top 50 Women in World Business“ gewählt.