380-kV-Leitungssystem Wien–Szombathely in Betrieb

04.05.2010Wien

Mit der Inbetriebnahme des 380-kV-Systems Wien–Szombathely wurde eine Schwachstelle der wichtigen Länderverbindung Österreich-Ungarn beseitigt.

Die Leitungsverstärkung ist ein wesentlicher Beitrag zur Erhöhung der gesamteuropäischen Netzsicherheit und wurde daher mit Mitteln aus dem EEPR (European Energy Programme for Recovery) gefördert. Die VERBUND-Austrian Power Grid AG konnte über 11,6 Mio. Euro Fördermittel für das knapp 29 Mio. Euro Projekt lukrieren.

Staaten-Verbindungen entscheidend für die europäische Netzsicherheit
Durch die Verstärkung der Stromverbindung zwischen Österreich und Ungarn mit dem 380-kV-System zwischen dem Umspannwerk Wien Südost und dem Umspannwerk Szombathely wurde ein wesentlicher Beitrag zur europäischen Netzsicherheit geleistet. „Die Übertragungsnetzverbindungen zwischen den europäischen Nachbarstaaten hinken den Entwicklungen der innerstaatlichen Stromversorgungsnetze hinterher“, erklärt Mag. Thomas Karall, Vorstand der VERBUND-Austrian Power Grid AG. „Die Bemühungen der Europäischen Kommission zur Liberalisierung des europäischen Strommarktes sind noch relativ neu. In den letzten Jahrzehnten haben alle Übertragungsnetzbetreiber ihr Hauptaugenmerk auf ihre nationalen Netze gelegt. Ein EU-weit freier Strommarkt ist aber nur dann realisierbar, wenn auch die notwendigen technischen Voraussetzungen dafür gegeben sind – starke inner- und zwischenstaatliche Übertragungsnetze.“ Die hervorragende Zusammenarbeit mit dem ungarischen Partnernetzbetreiber MAVIR ZRt  hebt Karall besonders hervor. „Die Abstimmung und Kooperation mit unseren ungarischen Kollegen war beispielhaft. Wir konnten daher dieses wichtige Projekt rasch und reibungslos umsetzen.“

Windkraftnutzung nur im europäischen NetzVERBUND machbar
Der starke Ausbau der Windkraft in ganz Europa stellt nicht nur die nationalen Netze vor große Herausforderungen. Besonders belastet werden die zwischenstaatlichen Netzverbindungen, die vielerorts eher schwach sind. „Nicht nur in Österreich, sondern auch und vor allem in Deutschland kommen in den nächsten Jahren enorm große Mengen an Windkraftleistung auf uns Netzbetreiber zu“, erklärt Dr. Heinz Kaupa, Vorstand der VERBUND-Austrian Power Grid AG. „Die Einspeisung dieser zeitlich stark schwankenden Stromaufkommen ist die große Herausforderung für das europäische Netz. Jede Maßnahme, die die Netzverbindung zwischen dem aufkommensstarken Norden Europas und dem verbrauchsintensiven Süden stärkt, ist ein wichtiger Beitrag zu einer sinnvollen Integration der Windkraft.“