VERBUND und Nationalpark Hohe Tauern gründen Klimaschule

01.06.2010Wien

Österreichs führendes Stromunternehmen und der größte Nationalpark Mitteleuropas gehen gemeinsam neue Wege in der Bewusstseinsbildung für Klima, Energie und Klimaschutz.

In Kärnten, Salzburg und Tirol sind VERBUND und Nationalpark Hohe Tauern unmittelbare Nachbarn. Im Vorfeld des Nationalparks erzeugt der VERBUND in seinen Wasserkraftwerken sauberen Strom. Gemeinsam soll nun das Bewusstsein für Klima und Klimaschutz – als eine der drängenden Herausforderungen der heutigen Zeit - gefördert werden. Kinder sollen in der "VERBUND Klimaschule des Nationalpark Hohe Tauern", deren Gründungsvertrag heute unterschrieben wurde, sensibilisiert werden, was jeder im Alltag für den Klimaschutz tun kann und welche weitgehenden Auswirkungen das auf die Umwelt haben kann.

Die Klimaschule ist als mobile Schule geplant, und richtet ihr Angebot zunächst an die Schulen der Nationalparkgemeinden. In weiterer Folge sollen die Schulen der drei Nationalpark-Bundesländer Kärnten, Salzburg und Tirol eingebunden werden. Als Lehrer fungieren speziell ausgebildete Nationalpark-Ranger, die Schülerinnen und Schülern der vierten bis zehnten Schulstufe die Zusammenhänge von Klima, Energie und Klimaschutz näher bringen. Der Unterricht in der Klimaschule soll den Charakter von Projektwochen haben. Methodenvielfalt und ein fächerübergreifender Zugang sollen gewährleisten, dass die angehenden Klimaschützer das Thema sehen, hören, riechen und spüren können.
Eröffnet wird die "VERBUND Klimaschule des Nationalparks Hohe Tauern" am 19. Juni 2010 durch Bundespräsident Dr. Heinz Fischer und Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, DI Nikolaus Berlakovich im Mallnitzer Seebachtal.

Verein der Freunde des Nationalparks Hohe Tauern als Projektpartner
Seit 1993 unterstützt der Verein der Freunde des Nationalparks Hohe Tauern Projekte in den Bereichen Ökologie, Naturschutz und Wissenschaft/Forschung. Namhafte Unternehmen und Privatpersonen fördern so die Idee des Nationalparks Hohe Tauern, wie z. B. Swarovski, Ja! Natürlich oder Stiegl. Der Präsident der Freunde des Nationalparks Hohe Tauern, Mag. Werner Wutscher, konnte nun auch den VERBUND als Partner für dieses innovative Bildungsprogramm gewinnen. "Unser Ziel ist es, dass die Entscheidungsträger von Morgen ein Verständnis für die Faktoren und Zusammenhänge des Klimas entwickeln und damit bewusst zum Klimaschutz beitragen können. Die vorbildliche Projektpartnerschaft mit dem VERBUND, die vorläufig auf drei Jahre befristet ist, ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung", ist Wutscher überzeugt.

Strom aus Wasserkraft ist Beitrag zum Klimaschutz
Der VERBUND leistet mit seinem Strom, der zu 90 % aus Wasserkraft erzeugt wird, und effizienten Netzen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. "In der Klimaschule haben nun zwei Klimaschützer zusammengefunden, um junge Menschen für das Thema Klima und Klimaschutz zu begeistern. Nachhaltiges Engagement für Natur, Umwelt und Klima sind beim VERBUND gelebte Praxis. Der Erfolg gibt uns Recht. Flächen im Ausmaß von fast 4.000 Hektar im Bereich von VERBUND-Kraftwerken wurden nach Kraftwerkserrichtung unter Schutz gestellt. Bei der Elektromobilität stehen wir noch am Anfang und können dennoch bereits auf die ersten Erfolge verweisen. In allen Fällen geht es aber zunächst darum, Bewusstsein zu schaffen. Ich betrachte das Engagement in der Klimaschule daher als einen weiteren Beitrag des VERBUND für eine bessere Energie- und Klimazukunft", erläuterte Wolfgang Anzengruber, Vorstandsvorsitzender des VERBUND, die Motivation des Unternehmens zur Gründung der Klimaschule.

Der VERBUND zählt mit einem Wasserkraftanteil von 90 % in Europa zu den Unternehmen mit dem höchsten Anteil an Strom aus erneuerbaren Quellen. Der forcierte Ausbau der Erzeugungskapazitäten im Bereich Wasser, aber auch Wind, ist Teil der Unternehmensstrategie. Österreichische Haushaltskunden werden so zu 100 % mit zertifiziertem Strom aus Wasserkraft versorgt.

Nationalpark Hohe Tauern aktiv für den Klimaschutz und die Klimaforschung
Als größter Nationalpark Mitteleuropas (über 1.800 km²) und ältester Nationalpark Österreichs ist der Nationalpark Hohe Tauern seit seiner Gründung 1981 im Klimaschutz aktiv. Gletscherexperten nutzen das Gebiet seit Jahrzehnten zur Erforschung. Weiters wird seit einigen Jahren die Artenvielfalt im Nationalpark erfasst und anhand eines Biodiversitätsarchivs für die kommenden Generationen festgehalten. Veränderungen – das Verschwinden von Arten oder die Zuwanderung neuer Arten aufgrund des Klimawandels – können so optimal dokumentiert werden. Wiedereinbürgerungsprojekte verschwundener bzw. stark gefährdeter Arten (z.B. Bartgeier, Urforelle etc.) sowie die Bewusstseinsbildung der Jugend sind ebenfalls Schwerpunkte des Nationalparks. "Wir freuen uns, dass diese Themen im Internationalen Jahr der Artenvielfalt, das die Vereinten Nationen 2010 ausgerufen hat, nun auch öffentlich in den Mittelpunkt gestellt werden", so Wutscher. Aufgrund der jahrelangen Erfahrung in den Bereichen Naturraummanagement, Wissenschaft und Bildung bietet der Nationalpark Hohe Tauern die bestmöglichen Voraussetzungen, diese Klimaschule zu starten, welche über die Nationalparkgrenzen hinaus Früchte tragen soll.