VERBUND Stromhilfe der Caritas kommt an

27.07.2010Wien

Bereits in seinen ersten sechs Monaten konnte der mit der Sozialmarie ausgezeichnete „VERBUND-Stromhilfefonds der Caritas“ 240 finanzschwachen Haushalten in Österreich helfen.

Am häufigsten nahmen Haushalte aus Wien, Oberösterreich und Niederösterreich die Hilfe in Anspruch.

Der im November 2009 ins Leben gerufene „VERBUND-Stromhilfefonds der Caritas“ hilft notleidenden Menschen in allen Bundesländern aus  der Energie-Falle: überdurchschnittlicher Energieverbrauch bei unterdurchschnittlichem Einkommen. Bereits in seinen ersten sechs Monaten konnte der „VERBUND-Stromhilfefonds der Caritas“ 240 finanzschwachen Haushalten und damit rund 720 Personen in Österreich helfen. Zwei Drittel der Haushalte sind in Wien, aus Oberösterreich stammen 20 Prozent und aus Niederösterreich 16 Prozent. In den übrigen Bundesländern lag die Quote zwischen zwei und neun Prozent.

Der vom VERBUND mit jährlich 250.000 Euro gespeiste Fonds hilft mit individuellen Energieberatungen in den Haushalten, mit dem Tausch stromfressender gegen stromsparende Elektrogeräte sowie mit Überbrückungsfinanzierungen bei Stromrechnungen. Die Hilfe wird über die 33 Caritas-Sozialberatungsstellen allen österreichischen Haushalten angeboten, unabhängig davon wer ihr Stromlieferant ist.

Mit tatkräftiger Unterstützung von Bosch, Siemens und Neff erhielten 62 Haushalte kostenlos neue und effiziente Elektrogeräte. In den meisten Fällen wurden stromfressende Kühlgeräte ausgetauscht. 210 Haushalten wurde mit einer Überbrückungsfinanzierung von 100 Euro die Bezahlung der Stromrechnung erleichtert bzw Ratenzahlungen ermöglicht. Voraussetzung für die Hilfen ist eine professionelle Energieberatung in den Haushalten, um den Energieverbrauch mit konkreten Maßnahmen langfristig zu senken.
Alle 240 Haushalte erhielten ein „Energie-Schnellhilfepaket“ mit Philips-Energiesparlampen und selbstklebenden Dichtungen für Fenster und Türen.

Das durchschnittliche Haushaltseinkommen der unterstützten Personen lag bei 830 Euro. Nur 16 Prozent der unterstützten Personen sind erwerbstätig, 25 Prozent sind in Pension, weitere 25 Prozent sind arbeitslos, 17 Prozent sind Sozialhilfeempfänger.
57 Prozent der unterstützten Haushalte befinden sich in unsanierten Wohnungen bzw Häusern, 25 Prozent in sanierten, der Rest in teilsanierten oder neuen Gebäuden.

„Wir wollen jährlich 400 bis 500 notleidenden Haushalten in Österreich unter die Arme greifen und ihnen helfen, nachhaltig ihre Energiekosten zu senken. Gleichzeitig wollen  wir damit aber auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, den sich nicht jeder leisten kann.“, betont VERBUND-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Anzengruber. „Wir möchten aber nicht nur selbst etwas tun, sondern auch andere Unternehmen, vor allem Energieunternehmen dazu animieren, sich der Idee anzuschließen und die Hilfe auszuweiten. Der Fonds ist offen für alle, die helfen wollen.“, betont Anzengruber.

 „Energiesparen ist für alle Menschen, arme und reiche, notwendig und wichtig.  Für arme Menschen ist es aber auch existenziell“, ist Caritas-Präsident Franz Küberl überzeugt. Denn: „Armutsgefährdete Menschen sind beim Energieverbrauch in einem Teufelskreis gefangen: Sie haben meist nicht das Geld für gute, energiesparende Geräte. Sie wohnen oft in Wohnungen mit schlecht isolierten Fenstern und Türen und schlecht gedämmten Außenwänden. Ihnen fehlt der Zugang zu Informationen, wie man überhaupt Energie sparen kann. Und wenn die Betroffenen die Rechnungen nicht bezahlen können, dann kommen noch Mahnspesen etc. dazu. Das alles verteuert die Energiekosten.  Bei Menschen, denen ohnehin das Geld für das Nötigste fehlt“, sagt Caritas-Präsident Franz Küberl.