Herbstliches Abfischen in Greifenstein

07.11.2019Greifenstein

Nach zwei Jahren überprüfen Experte die Leistung der neuen Fischwanderhilfe Greifenstein. Die Bilanz ist beachtlich: 10.000 Fische aller Arten wurden markiert. Die Arten-Vielfalt bestätigt die hohen ökologischen Erwartungen.

Seit der Eröffnung der Fischwanderhilfe Greifenstein ist mehr als ein Jahr vergangen. In 14 Monaten konnten die Ökologen 10.000 Fische mittels implantierten Chip „markieren“.  46 von 52 Donau-Fisch-Arten wurden bislang nachgewiesen. Besonders erfreulich ist der große Bestand an jungen Exemplaren des Leitfisches, der „Nase“.

Abfischen mit Käscher und Scanner

Ein Ökologen-Team der Firma „Profisch“ kämpfte sich im Abstand von zwei Wochen durch den 4,4 Kilometer langen Umgehungsbach und registrierte jeden Fisch. Zum Teil handelte es sich um bereits markierte Exemplare, zum Teil wurden neue Fische erstmals in die Datenbank mit aufgenommen. Aus der Datenbank ergibt sich ein mehrfacher Erfolgsnachweis. Etwa 15% der Fische bleiben länger als einen Monat im Begleitbach. Das zeigt, dass die Fischwanderhilfe als Lebensraum angenommen wird. Besonders freut die Ökologen der große Bestand an jungen und älteren „Nasen“, den Leitfisch im Projekt. Auch in der Donau ungewöhnliche Arten wie der Perlfisch wurden mehrfach nachgewiesen.

Barrierefrei und ökologisch vielfältig

„Die Barrierefreiheit der Kraftwerke ist lediglich das Pflichtprogramm der EU-Wasserrahmen-Richtlinie. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, darüber hinaus Lebensräume entlang der Donau neu zu schaffen und bestehende Renaturierungsflächen zu vernetzen“, so Projektleiter David Oberlerchner. Dafür stehen die engagierte Partner entlang der Donau mit den Landes-Fischereiverbänden und Landesregierungen der Bundesländern Ober- und Niederösterreich, das Ministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus und vor allem die Europäische Union im Rahmen des Projektes LIFE Netzwerk Donau.

Natur holt sich die Au zurück

Gut zu erkennen ist entlang der Fischwanderhilfe, wie sich auch der Pflanzenbewuchs erholt. Je schonender dieser Aufwuchs geschieht, desto besser für den begleitenden Lebensraum der Fischwanderhilfe. Ein naturbelassener Waldsaum besitzt eine hohe ökologische Wertigkeit, ein weitreichendes Abholzen entlang der Betriebsstraße würde diese Bemühungen um Jahre zurückwerfen. Daher bleibt die Betriebsstraße entlang des Baches aus Sicherheitsgründen weiterhin gesperrt. So bleibt der Natur noch Zeit, sich zu regenerieren. 
 

Kontakt

Portrait Florian Seidl Florian Seidl

Pressesprecher Region Ost

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