Jedes Wasserkraftwerk am Inn besteht aus:
- dem Maschinenhaus mit den Turbinen,
- den Wehrfeldern zur Hochwasserabfuhr,
- den Dämmen und Deichen für den begleitenden Hochwasserschutz
- und - wenn die Binnenentwässerung durch die Dämme unterbrochen wurde - aus Pumpwerken und Gräben, die die landwirtschaftliche Nutzung wie vor dem Staustufenbau gewährleisten.
Die VERBUND-Wasserkraftwerke am Inn sind also nicht nur Anlagen zur Stromerzeugung, sondern verbessern auch den Hochwasserschutz in der Region. Ein weiterer Fokus von VERBUND liegt auf der Verbesserung der ökologischen Gegebenheiten an den Standorten beziehungsweise die Wiederherstellung von natürlichen Flusslandschaften. Dafür setzen wir zahlreiche Maßnahmen, wie:
- Herstellung der Durchgängigkeit mit Fischwanderhilfen,
- Gewässerstrukturierungen,
- Anbindung von Seitengewässern.
Um die Lebensräume für Fische mit allen ihren Habitatsansprüchen – vom Laich bis zum ausgewachsenen Exemplar - zu gewährleisten wird zusätzlich ein Kiesbankmanagement im naturnahen Fischpass oder unterhalb der Staustufe durchgeführt. Eine weitere wichtige Komponente für den langfristigen Erhalt der Fischfauna ist die Aufrechterhaltung der Sedimentdurchgängigkeit mit Sedimentmanagement, einem Thema der EU –Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) für den Arterhalt im vom Menschen überformten Fluss.
Zwischen Krafthaus und landseitigem Betriebsgebäude wurde bereits 1938 beim Bau der Anlage ein Beckenfischpass als Fischaufstiegshilfe eingeplant. 2014 wurde die Fischwanderhilfe als Schlitzpass mit 53 Betonbeckenpässen neu ausgeführt. Das Umgehungsgerinne überwindet die gesamte Kraftwerks-Fallhöhe von rund acht Metern.
Weitere Maßnahmen am Inn sind: Im Unterwasser der Stufe Wasserburg wurden Kies-Laichplätze ökologisch optimiert sowie Altwassersysteme teilweise neu angelegt und reaktiviert. Nahe dem Kraftwerk Teufelsbruck wurden auch Amphibientümpel und Stillwasserflächen angelegt. Zusätzlich entstanden im Staugebiet Lebensräume für Heuschrecken und Schmetterlinge – besonders geeignet für die Spanische Flagge – sowie ein etwa sechs Hektar großer Feuchtlebensraum mit idealen Bedingungen für typische regionale Tier- und Pflanzenarten.