Entdecker der Stromwärme: James Prescott Joule
Ein schüchternes Genie geht neue Wege: Wie James Prescott Joule der Stromwärme auf die Spur kam – und die Welt veränderte.
Eingebettet in die Gebirgszüge der Hohen Tauern am Fuße Österreichs höchsten Berges, dem Großglockner, befinden sich hier die Stauseen Mooserboden, Wasserfallboden, Margaritzeund Klammsee, die vom Pasterzengletscher und weiteren Gebirgsbächen gespeist werden.
Das Pumpspeicherkraftwerk Kaprun Oberstufe/Limberg 2 pumpt Wasser aus dm tiefer liegenden Stausee Wasserfallboden in den Stausee Mooserboden und wandelt diese Kraft des Wassers bei Bedarf wieder in elektrische Energie um und liefert so wertvolle Ausgleichs- und Regelenergie für das Stromnetz.
Die beeindruckenden Staumauern der Kapruner Hochgebirgsstauseen und der intelligente Zusammenschluss von Speicherseen mit Speicher- und Pumpspeicherkraftwerken machen die Kraftwerksgruppe Kaprun zu einem wichtigen Element der österreichischen Energieversorgung.
Das Wasser, das in den Stauseen Mooserboden und Wasserfallboden gespeichert und in den Kraftwerken Kaprun-Oberstufe und Kaprun-Hauptstufe zur Stromerzeugung verwendet wird, stammt zu rund 50 % aus dem Süden der Alpen; es ist großteils Schmelzwasser vom Pasterzengletscher des Großglockners.
Wasser aus dem tiefer liegenden Stausee Wasserfallboden kann mit den Pumpen im Kraftwerk Kaprun-Oberstufe in den Stausee Mooserboden gepumpt werden.Eigentümer | VERBUND Hydro Power GmbH |
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Betreiber | VERBUND Hydro Power GmbH |
Inbetriebnahme | 1956 |
Typ | Pumpspeicherkraftwerk |
Land | Österreich |
Region | Salzburg, Kärnten |
Gewässer | Salzach, Kapruner Ache |
Leistung | 593 MW |
Jahreserzeugung | 152.092 MWh |
Turbine | Francis |
Durchgängigkeit | keine Fischwanderhilfe |
Die Kraftwerksbaustelle von Limberg II (Bauzeit 2006-2011) im ökologisch sensiblen Hochgebirge erforderte besonderes Fingerspitzengefühl. Schon in der Planungsphase legte VERBUND besonderen Wert auf den Schutz der Tier- und Pflanzenwelt.
Gemeinsam mit dem Institut für Ökologie des Hauses der Natur in Elsbethen/Salzburg erfolgten die Vorerhebungen nach strengsten Richtlinien. Die Expertinnen und Experten erfassten die Flora und Fauna und analysierten mögliche Auswirkungen des Projekts auf die Anrainerinnen und Anrainer im Tal sowie den Tourismus. Besonders wertvolle Bereiche mit gefährdeten Pflanzenarten, speziellen Vegetationsstrukturen und landschaftsprägenden Bäumen wurden zu Tabuzonen erklärt und abgesichert. Seltene Pflanzen – wie zum Beispiel die unterhalb der Limbergsperre wachsende Alpensüßdolde – wurden markiert und schonend an geschützte Standorte verpflanzt. Vorhandene Feuchtvegetationen wurden dauerhaft gesichert, und neu angelegte Gewässer fördern vor allem die Amphibienfauna – darunter Erdkröten, Grasfrösche, Bergmolche und Alpensalamander.
Um erdoffene Felslager- und Baustelleneinrichtungsflächen zu begrünen, setzte VERBUND das eigens vom Ökologie-Institut entwickelte „Saat-Soden-Kombinationsverfahren“ ein. Die neue Methode ermöglicht eine Renaturierung in Lagen mit sehr kurzer Vegetationszeit und langsamem Pflanzenwachstum. Eine Fläche von rund 16,5 ha mit Ausbruchsmaterial von Tunnel, Kaverne und Triebwasserweg ist heute wieder Almwiese mit wertvollen Pflanzen. Auch das beim Bau der Drossensperre vor rund 50 Jahren zurückgelassenes Ausbruchmaterial sowie Betonfundamente wurden ebenfalls renaturiert.
Das Krafthaus wurde am Fuß der Limbergsperre zur Gänze auf Fels errichtet. Im Krafthaus sind zwei Maschinensätze mit horizontaler Welle (zwei Francis-Turbinen) und einer Engpassleistung von zusammen 112 MW (ohne Eigenbedarfsmaschinensätze) installiert. Jeder der Maschinensätze besteht aus einer Francis-Turbine, einem Motorgenerator, einer Zahnkupplung und einer zweistufigen doppelflutigen Pumpe. Im Krafthaus wurde eine 110-kV-Innenraumschaltanlage ausgeführt. Die Energie wird über eine 110-kV-Doppelleitung zur Freiluftschaltanlage Kaprun abgeleitet.
Limberg II, die „grüne Batterie“, stellt die bedeutendste Erweiterung der Kraftwerksgruppe Kaprun seit der Inbetriebnahme der Oberstufe im Jahre 1956 dar. Zwei Kavernen, eine Kraftkaverne und eine Trafokaverne wurden unterirdisch in den Felsen gebaut. Zwei vertikal eingebaute Pumpenturbinen mit einem Schluckvermögen von je 72 m³/sec liefern mit je 240 MW im Pump- und Turbinenbetrieb wertvolle Spitzenenergie.