Die Kraft der Natur treibt uns an
Die Natur steckt voller Energie: Unsere Mission ist es, sie zu bewahren und zu nutzen.
Das Laufkraftwerk Pichlern wurde von 2004 bis 2006 erbaut. Der Unterwasserbereich des Kraftwerks Pichlern wurde auf einer Länge von 800 m eingetieft, um die Fallhöhe auf 5,66 m zu erhöhen. Zwei Kaplan-Rohrturbinen erzeugen dabei im jährlichen Durchschnitt rund 13 GWh Strom.
Eigentümer | Ennskraftwerke AG |
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Betreiber | Ennskraftwerke AG |
Inbetriebnahme | 2005 |
Typ | Laufkraftwerk |
Land | Österreich |
Region | Oberösterreich |
Gewässer | Enns, Steyr |
Leistung | 02 MW |
Jahreserzeugung | 13.000 MWh |
Turbine | Kaplan |
Durchgängigkeit | Fischwanderhilfe |
Im Zuge der Revitalisierung und Erneuerung der Kraftwerksanlage in Pichlern wurde 2006 auch eine Fischwanderhilfe eröffnet. Die Fischwanderhilfe besteht aus einer bermenartigen Unterwasserrampe, einem turbinenstrom-parallelen Unterwassereinstieg, einer Vertical-Slot-Passage mit technischer Flachpassage, einer Naturpassage und einem oberwasserseitigen Dotierbauwerk. Mit dieser Bauart wurde nicht nur eine Durchgängigkeit geschaffen, sondern auch wichtige Lebensräume für Mikroorganismen. Insgesamt weist die Fischwanderhilfe eine Länge von 290 m auf und überwindet einen Höhenunterschied von 5,6m.
Aufgrund der seit der Errichtung erfolgten Neufestlegung der für die Dimensionierung von Fischaufstiegshilfen maßgeblichen Parameter entspricht die bestehende Aufstiegshilfe nicht mehr den aktuellen Anforderungen (im Dezember 2012 vom Lebensministerium veröffentlichten „Leitfaden zum Bau von Fischaufstiegshilfen“). Im Rahmen von Funktionskontrollen konnte aber nachgewiesen werden, dass ein wesentlicher Teil der wanderungswilligen Leitfischarten die Fischwanderhilfe passiert, daher wurde eine Sanierung bis spätestens 2027 angesetzt.
Turbinen und Generatoren: Die beiden baugleichen Kaplan-haben eine Ausbauleistung von 1.322 kW. Die Drehstrom-Synchrongeneratoren weisen eine Nennleistung von 1,6 kVA auf und sind über Stirnradgetriebe mit den Turbinen gekuppelt. Das Kraftwerk Pichlern fährt einen pegelgeregelten Laufbetrieb. Es wurde für den selbständigen Betrieb ohne Überwachungspersonal vor Ort konzipiert, sodass alle Betriebsabläufe vollautomatisiert durchgeführt werden. Die fallweise Fernsteuerung des Kraftwerks erfolgt aus dem Kraftwerk Ternberg.
Transformatoren: Ein 3-Phasen-Blocktransformator mit 3.150 kVA Nennleistung transformiert die Spannung von 690 V auf 30 kV. Der Eigenbedarf wird im Normalbetrieb über den Eigenbedarfs-Transformator aus den Hauptgeneratoren bzw. über eine Reserveeinspeisung aus der 30-kV-Hauptspannungsschiene des Netzes bezogen.
Wehranlage: Ein Hydraulikaggregat treibt den Kiesgassenschütz an und öffnet dieses, wenn mehr als 100 m³/s Durchfluss gewährleistet werden soll. Die Wehrhydraulik ist mit kleinen Querschnitten für hohen Arbeitsdruck konzipiert. Die Oberwasserverschlüsse der Saugschläuche wurden als Portaldammtafeln ausgeführt.