Hochwasserkatastrophe: Höchstspannungsnetz ausgelastet
Im Zuge der jüngsten Hochwasserkatastrophe ist es nur der leistungsfähigen 380-kV-Anbindung zu den Nachbarstaaten und deren Hilfestellung zu verdanken, daß die betroffenen Gebiete vor weitreichenden Stromausfällen bewahrt werden konnten
Der Transport der Strommengen aus den weit entfernten Kraftwerken zu den Verbrauchsschwerpunkten im Norden und Osten hat das bestehende 220-kV-Höchstspannungsnetz abermals bis an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit ausgelastet.
Solche Engpaß-situationen sind auch in den Wintermonaten 2001/2002 mehrfach aufgetreten. In diesem Zusammenhang betont die VERBUND-Austrian Power Grid AG (APG) erneut die Wichtigkeit des übergeordneten Ausbaues des Netzes mit den projektierten 380-kV-Leitungen vom Umspannwerk Tauern/Kaprun über Salzburg nach St. Peter/Braunau am Inn sowie vom Umspannwerk Kainachtal südlich von Graz in das Südburgenland. Nur ein leistungsfähiges 380-kV-Übertragungsnetz stellt langfristig sowie auch in Krisensituationen die Versorgung Österreichs mit Elektrizität sicher.
Die Stromerzeugung der Laufwasserkraftwerke an der Donau, Enns, Salzach und Inn war durch Hochwasser auf ein Minimum reduziert. Es fiel die Erzeugung der Donaukraftwerke innerhalb kurzer Zeit auf rund 10 % der Leistung. Dies stellte einen einmaligen Negativ-Rekord dar. Die fehlende Erzeugung in den durch das Hochwasser betroffenen Gebieten mußte durch den verstärkten Einsatz der Kraftwerke im Süden und Westen Österreichs und über massive Importe ersetzt werden.
Insgesamt hat die österreichische Stromwirtschaft die schwierige Situation aufgrund der Hochwassersituation nur mit Hilfe leistungsstarker Leitungsverbindungen und durch starke Vernetzung mit 380kV-Auslandsleitungen gerade noch bewältigen können.