VERBUND-Halbjahresergebnis 2003
Trotz schwieriger gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen kann der VERBUND ein überaus erfreuliches Halbjahresergebnis vorweisen.
Obwohl das Wasserdargebot im ersten Halbjahr 2003 um 2 % unter dem langjährigen Durchschnitt lag, setzte der VERBUND den positiven Ergebnistrend fort. Das operative Ergebnis erhöhte sich auf 160,5 Mio. Euro und liegt damit um 5,4 % über dem der Vorperiode.
Der VERBUND profitierte im Stromgeschäft von den weiterhin steigenden Großhandelspreisen in Europa. Die Preise für den Grundlaststrom und die Preise für den im Strommarkt wertvolleren Spitzenstrom zeigten zweistellige Steigerungsraten. Die Preisentwicklung wird von Experten auf die gesunkenen Reservekapazitäten und auf die gestiegene Marktkonzentration in Deutschland zurückgeführt.
Sowohl im In- als auch im Ausland konnte der VERBUND in nahezu allen Kundensegmenten seine Vertriebsleistung steigern und die Profitabilität erhöhen.
Das Konzernergebnis verbesserte sich um 54,8 % auf 126,3 Mio. €. Verantwortlich für den Erfolg sind neben der fortschreitenden Entschuldung des Konzerns aus dem starken Cash-flow das niedrige Zinsniveau, realisierte Kursgewinne und Einmaleffekte, wie der endgültige Verkauf der EVN Aktien.
Am 11. Juli des Berichtsjahres wurde von der EU-Wettbewerbskommission die sogenannte „Österreichische Stromlösung“ genehmigt. Durch die strategische Partnerschaft zwischen dem VERBUND und den in der Energie Allianz zusammengeschlossenen Unternehmen wird sich, vor dem Hintergrund der fortschreitenden Liberalisierung des europäischen Strommarktes, ein weiterer starker Wettbewerber am europäischen Strommarkt etablieren, was im Zuge der fortschreitenden EU-Strommarktliberalisierung Wettbewerbskommissar Mario Monti in seiner Stellungnahme ausdrücklich begrüßt.
Die Genehmigung erfolgte unter Auflagen, die darauf abzielen, den Wettbewerb im österreichischen Großkundengeschäft auszuweiten. Um dieses Ziel zu erreichen, soll der VERBUND sich von seinen Anteilen an den Endkundengesellschaften MyElectric und Unsere Wasserkraft trennen und weiters seine 55 Prozent-Beteiligung an der Stromvertriebstochter APC an von der österreichischen Stromlösung unabhängige Dritte verkaufen. Alternativ dazu können auch Kunden mit einer Gesamtabnahme von 3000 GWh Strom aus der EnergieAllianz-Großkundengesellschaft e&s an einen Mitbewerber abgegeben werden.
Um diese Auflagen zu erfüllen, wird die Umsetzung der Stromlösung frühestens mit Jahresbeginn 2004 erfolgen können. Die ursprünglich geplanten Synergien in Höhe von rund 40 Mio. € können trotz der erteilten Auflagen nachhaltig erreicht werden.
Mit der österreichischen Stromlösung entsteht ein wettbewerbsfähiger, vertikal integrierter Stromdienstleister, der mit einem mengenmäßigen Umsatz von rund 100 TWh unter den zehn größten Stromversorgern in Europa einzureihen ist.