VERBUND-Quartalsergebnis 1-3/2003

04.11.2003Wien

Der VERBUND kann auch für das Quartal 1-3/2003 eine positive Ergebnisentwicklung vorlegen, obwohl die Wasserführung weit unter dem Vorjahr lag. Das operative Ergebnis konnte um 6 % auf 234 Mio. Euro gesteigert werden, das Konzernergebnis liegt mit 156 Mio. Euro um 42 % höher als im Vorjahr. Absatzseitig konnten Zuwächse in nahezu allen Kundensegmenten erzielt werden.

Die Trockenperiode in den Monaten Juli bis September führte zur einer Stromknappheit in ganz Europa. In Österreich reduzierte sich die stark vom Niederschlag abhängige Wasserkrafterzeugung erheblich. Gleichzeitig kam es zu enormen Preisausschlägen und zu massiven Preiserhöhungen auf den internationalen Stromhandelsmärkten. Das kurzfristige Preisniveau lag um mehr als 20 % über dem des Vorjahres und die Forward Preise, die Indikatoren für die zukünftige Preisentwicklung sind, stiegen stark. Ausgelöst wurde diese Entwicklung durch rückläufige Reservekapazitäten in Europa, verstärkte Förderung erneuerbarer Energieträger sowie alle Maßnahmen zur Reduktion des CO2 Ausstoßes zur Erreichung des Kyoto-Ziels. Trotz dieser außerordentlichen Rahmenbedingungen legt der VERBUND auch im Quartal 1-3/2003 erneut eine positive Ergebnisentwicklung vor.

Das operative Ergebnis konnte um 5,9 % auf 234,2 Mio. € gesteigert werden. Belastend wirkte die aufgrund der extremen Trockenheit geringe Wasserführung, sie lag um 14 % unter dem langjährigen Durchschnitt. Die Erzeugungsausfälle aus den Laufkraftwerken konnten trotz stark gestiegener Erzeugung aus Speicher- und thermischen Kraftwerken nicht mehr vollständig ausgeglichen werden. Das straffe Kostenmanagement und die Ausnützung des steigenden Preisniveaus verbesserten das Ergebnis. Das gestiegene Preisniveau konnte allerdings mangels freier Mengen durch die Mindererzeugung bisher absatzseitig noch nicht voll lukriert werden, birgt aber für 2004 ein erhebliches Verbesserungspotential.

Absatzseitig ist es gelungen, in nahezu allen Kundensegmenten Zuwächse zu erzielen. Insbesondere am heimische Großhandelsmarkt konnten neuerlich zweistellige Zuwachsraten erreicht werden.

Auch das Konzernergebnis konnte durch die fortgesetzte Entschuldungspolitik - 2003 werden insgesamt 560 Mio. € Schulden ohne Refinanzierungserfordernis getilgt - das weiterhin niedrige Zinsniveau sowie durch Kursgewinne um beachtliche 41,5 % auf 155,8 Mio. € erhöht werden.

Im Bereich der strategischen Partnerschaften wurde im abgelaufenen Quartal an der Erfüllung der Auflagen aus der Österreichischen Stromlösung gearbeitet. Insbesondere der Verkauf der Vertriebstochter VERBUND-Austrian Power Vertriebs GmbH (APC), der für die Umsetzung der Stromlösung aufschiebenden Charakter hat, wurde mit Nachdruck vorangetrieben. Der VERBUND ist zuversichtlich, die Auflage der europäischen Kommission erfüllen zu können. Durch die Hebung von Synergien besteht ein zusätzliches Ergebnisverbesserungspotential für den VERBUND.

Im VERBUND ist man optimistisch, die Ergebnisprognosen für das Gesamtjahr 2003 trotz der extrem geringen Wasserführung in den Sommermonaten erfüllen zu können. Bei einer durchschnittlichen Wasserführung für das Restjahr wird ein im Vergleich zu 2002 geringfügig schwächeres operatives Ergebnis in Höhe von geplanten 320 Mio. € (2002: 331,1 Mio. €) erwartet. Das Konzernergebnis soll jedoch aufgrund der erheblichen Schuldenreduktion deutlich verbessert werden und auf einem Niveau von geplanten 210 Mio. € (2002: 154,9 Mio. €) zu liegen kommen. Damit wird auch eine Steigerung des Gewinns/Aktie um 36 % erwartet. Der Verschuldensgrad soll geplante 190 % (2002: 251,8 Mio. €) erreichen und wird damit erstmals besser als der Sektordurchschnitt sein. Weiters geht man im VERBUND von einer erneuten Verbesserung des Return on Capital Employed und einer deutlichen Wertgenerierung durch Steigerung des Economic Value Added aus.