Limberg II: Kaverne so groß wie Stephansdom

12.04.2007Wien

Zügiger Baufortschritt: Nach der Trafokaverne konnten nun auch die Ausbruchsarbeiten an der Maschinenkaverne abgeschlossen werden.

Die Maschinenkaverne ist so groß wie der Stephansdom. Dabei wurden pro Tag durchschnittlich rund 200 m³ an Gesteinsmassen aus dem Berg geholt. Die Maschinenkaverne beeindruckt vor allem durch ihre Größe, denn mit einer Länge von 62 Metern, einer Breite von 25 Metern und einer Höhe von 43 Metern ist sie so groß wie das Innenschiff des Stephansdoms. „Es läuft gut bei diesem Kraftwerksbau. Wir sind mit den Ausbruchsarbeiten der Kavernen vier Monate früher als ursprünglich geplant fertig“, freut sich Dr. Herbert Schröfelbauer, Vorstandsvorsitzender der VERBUND-Austrian Hydro Power AG.

Aktueller Baustand
Auch die 200 Meter lange Wasserschlossoberkammer, für deren Bau extra eine Seilbahn quer über den Speicher Wasserfallboden errichtet wurde, ist fertig. Während sich die 900 Tonnen schwere, 240 Meter lange Triebwasserstollenfräse, die über einen Durchmesser von sieben Metern verfügt, bis dato rund 1,6 Kilometer (46 %) von den insgesamt 3,5 Kilometern in den Berg vorgearbeitet hat, wurden die Ausbruchsarbeiten am 750 Meter langen Druckschacht ebenfalls bereits begonnen. Mit einer Neigung von 45 Grad stellt dieser eine ganz besondere Herausforderung für die Kraftwerksbau-Experten dar. Im Bereich Höhenburg in 2.000 Metern Seehöhe wurde der Ausbruch der Schieberkammer, die eine Größe von ca. 20 mal 30 Metern aufweist, bewältigt. Dort soll ab Mai 2008 die Rohrmontage für die Panzerung des Schrägschachtes untergebracht sein. Insgesamt sind derzeit rund 275 Spezialisten auf der Baustelle Limberg II tätig.

Kapruner Hochgebirgsstauseen verzeichneten 100.000 Besucher
„Trotz der umfangreichen Bauarbeiten waren die Kapruner Hochgebirgsstauseen Wasserfallboden und Mooserboden bis in den Herbst weitgehend ungehindert erreichbar, da ein Großteil der Transporte außerhalb der Besucheröffnungszeiten durchgeführt wurde. Mehr als 100.000 Besucher wandelten auch diesen Sommer auf den Spuren des Mythos von Kaprun“, so Mag. Michael Amerer, Vorstandsdirektor der VERBUND-Austrian Hydro Power AG.

Fertigstellung 2012
Nach einer Bauzeit von sechs Jahren soll das neue Pumpspeicherwerk Limberg II 2012 den Betrieb aufnehmen und die Leistungskapazität der Kraftwerksgruppe Kaprun von 353 Megawatt auf 833 Megawatt mehr als verdoppeln. Damit können dann rund zehn Prozent der in Österreich benötigten Netzleistung zu Spitzenverbrauchszeiten zur Verfügung gestellt werden.