Stromhilfe verbindet: Caritas und Verbund starten Stromhilfefonds

04.11.2009Wien

Der Verbund Stromhilfefonds der Caritas hilft notleidenden Menschen in Österreich, sich aus der Falle - überdurchschnittlicher Energieverbrauch bei unterdurch-schnittlichem Einkommen - zu befreien.

"Energiesparen ist für alle Menschen, arme und reiche, notwendig und wichtig. Für arme Menschen ist es aber auch existenziell", ist Caritas-Präsident Franz Küberl überzeugt.

Denn: "Armutsgefährdete Menschen sind beim Energieverbrauch in einem Teufelskreis gefangen: Sie haben meist nicht das Geld für gute, energiesparende Geräte. Sie wohnen oft in Wohnungen mit schlecht isolierten Fenstern und Türen und schlecht gedämmten Außenwänden. Ihnen fehlt der Zugang zu Informationen, wie man überhaupt Energie sparen kann. Und wenn die Betroffenen die Rechnungen nicht bezahlen können, dann kommen noch Mahnspesen etc. dazu. Das alles verteuert die Energiekosten. Bei Menschen, denen ohnehin das Geld für das Nötigste fehlt", sagt Caritas-Präsident Franz Küberl bei der Geburtsstunde des Verbund Stromhilfefonds der Caritas am Mittwoch in Wien.

Soforthilfe für bis zu 500 Haushalte
Diese wegweisende Initiative von Verbund und Caritas möchte notleidende Menschen in Österreich nun aus dieser Falle - überdurchschnittlicher Energieverbrauch bei unterdurchschnittlichem Einkommen - befreien: "Wir werden jährlich 400 bis 500 notleidenden Haushalten in Österreich unter die Arme greifen und ihnen helfen, nachhaltig ihre Energiekosten zu senken. Gleichzeitig wollen wir damit aber auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, den sich nicht jeder leisten kann.", betont Verbund-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Anzengruber. Österreichs führendes Elektrizitätsunternehmen finanziert die Organisation der Fondsleistungen und speist den Fonds jährlich mit einem Betrag von 1 Euro pro Verbund-Kunden, deren es derzeit mehr als 200.000 gibt. Anzengruber: "Wir helfen gemeinsam mit und dank unserer Kunden."

Energieberater/-innen von 12 Beratungsanbietern in ganz Österreich betreuen die Kunden aus den 33 österreichweiten  Caritas-Sozialberatungsstellen individuell in ihren Haushalten. Sie erfassen die "Energiefallen" und geben wertvolle Tipps zum Energiesparen. Finanzielle Überbrückungshilfe für Stromrechnungen - unabhängig vom Stromlieferanten - und Unterstützung beim Tausch von alten stromfressenden Geräten helfen den Betroffenen zusätzlich, ihre Stromrechnungen in den Griff zu bekommen. Nach einem Jahr prüfen die Energieberater/-innen die getroffenen Effizienzmaßnahmen.

Bosch, Siemens und Neff helfen bereits mit
"Wir möchten aber nicht nur selbst etwas tun, sondern auch andere Unternehmen dazu animieren, sich der Idee anzuschließen und die Hilfe auszuweiten. Der Fonds ist offen für alle, die helfen wollen.", betont Anzengruber. Die Hausgerätemarken Bosch, Siemens und Neff haben diesen Ruf bereits gehört und unterstützen die Betroffenen mit Kühlschränken, Waschmaschinen und weiteren Geräten im  Gesamtwert von 30.000 Euro: "Gerade für bedürftige Haushalte ist es ein Gebot der Stunde, Energie und damit Kosten zu sparen. Elektrische Hausgeräte spielen beim Energiesparen zu Hause eine entscheidende Rolle. Die Hausgeräte-Marken Bosch, Siemens und Neff rechnen es sich als Ehre an, den Verbund Stromhilfefonds der Caritas mit den modernsten und energiesparendsten Hausgeräten zu unterstützen", betont Franz Schlechta, Geschäftsführer der BSH Hausgeräte GmbH Österreich. 

"Es braucht aber auch viele zündende Ideen und die Tatkraft der politischen Verantwortlichen, damit die Energiekosten nicht zum Stolperstein werden“,  ist Küberl überzeugt: Neben der raschen Umsetzung der bedarfsorientierten Mindestsicherung mit einheitlichen und transparenten Regeln sowie einem Rechtsanspruch fordert der Caritas-Präsident in diesem Zusammenhang auch eine Zweckwidmung von Wohnbauförderungsmitteln zur thermischen Sanierung. „Wie bereits im Burgenland, in Niederösterreich und Salzburg sollen sich auch die übrigen Bundesländern darum kümmern, dass für private Haushalte eine kostenlose Energieberatung angeboten wird", so Küberl weiters.

Spendenkonto
PSK 510 062 540, BLZ 60.000
Kennwort: Stromhilfefonds

Weitere Informationen finden Sie auch auf den Seiten "Unser Engagement" sowie auf der Website der Caritas.