Rasanter Tunnelvortrieb bei Reißeck II

10.02.2011Reißeck/Mühldorf, Kärnten

Kärntens Energie-Landesrätin Beate Prettner überzeugte sich bei einem Lokalaugenschein vom Fortschritt der Arbeiten.

Landesrätin zündete Sprengladung
Beim Stollenbau im Mühldorfer Graben halten die Mineure bei 1.500 Metern Vortrieb (von insgesamt 8.150 Metern). Begleitet vom technischen Vorstandsmitglied der VERBUND Hydro Power AG, Karl Heinz Gruber, konnte Beate Prettner selbst mit Hand anlegen: die zuständige Umwelt- und Energie-Landesrätin zündete persönlich eine 100-Kilo-Sprengladung für den Stollenvortrieb.

250 Arbeitskräfte im Mölltal
Das unterirdische Herz des Pumpspeicherkraftwerks – die Maschinenkaverne – wird in etwa die Ausmaße des Gurker Doms haben und soll bis Anfang 2012 fertiggestellt werden. Im Juni wird die Tunnelbohrmaschine für den Vortrieb des Triebwasserstollen angeliefert. 80 Spezialisten sind derzeit auf der Großbaustelle im Einsatz. Bis Mitte des Jahres wird das Heer der Arbeitskräfte auf 250 anwachsen.

Stärkste Kraftwerksgruppe Europas
Mit einer Turbinenleistung von 430 Megawatt, das entspricht der Anschlussleistung von 30.000 Haushalten oder 200 Windrädern, wird Reißeck II die Gesamtleistung der VERBUND-Kraftwerksgruppe Malta/Reißeck um mehr als 40 % auf 1.459 Megawatt erhöhen. Malta/Reißeck wird damit eine der stärksten Kraftwerksgruppen Europas, die umweltfreundlichen Strom aus erneuerbarer Wasserkraft erzeugt.

Grüner Akku für Erneuerbare Energien
Wesentliches Merkmal der Anlage ist die Funktion als grüner Akku: Zu verbrauchsschwachen Zeiten kann Strom, der beispielsweise in Windkraftwerken erzeugt wird, für den Pumpbetrieb verwendet werden, wobei Wasser aus den Unterbecken in das Oberbecken hochgehoben wird. Können dann bei Verbrauchsspitzen die konventionellen Kraftwerke den benötigten Strom nicht ausreichend zur Verfügung stellen, dann steht im Turbinenbetrieb von Reißeck II die gespeicherte Energie zur Verfügung. Mit dem europaweiten Ausbau von Windenergie wird dieses Modell zunehmend bedeutsam für die internationale Netzstabilität. Voraussetzung sind dafür aber starke Übertragungsleitungen.