VERBUND investiert in die Erhaltung des Ökosystems am Inn

02.02.2012Wasserburg/Teufelsbruck/Gars, Bayern

Durch entsprechende Vereinbarung mit dem bayerischen Umweltministerium werden umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen in den Innstaugebieten von Wasserburg bis Gars durchgeführt.

VERBUND startet mit umfangreichen ökologischen Verbesserungsmaßnahmen in den Staugebieten am Inn. Grundlage dafür ist eine Vereinbarung zwischen der VERBUND Innkraftwerke GmbH mit dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, welche den Rahmen für eine mehrjährige Partnerschaft vorgibt. Die darin für die kommenden Jahre festgelegten Renaturierungsmaßnahmen umfassen unter anderem Entladungen und Anbindungen von Altwässern, die Schaffung von Brutinseln für seltene Vögel sowie von Laichplätzen für Fische und Amphibien.

Die ökologische Durchgängigkeit an den Staustufen wird bis 2015 hergestellt. "Der Inn beherbergt eine einzigartige Artenvielfalt. Diese muss auch für die Zukunft erhalten bleiben", so Marcel Huber, Umweltminister. Der Inn und seine Auen seien Heimat von zahlreichen seltenen Tier- und Pflanzenarten wie Nachtreiher, Äschen oder Wiesenenzian. „Bei unserem Erwerb der Innkraftwerke haben wir zugesagt, die langjährige Partnerschaft mit der Region auch durch geeignete Maßnahmen zu festigen. Als einer der größten Betreiber von Wasserkraftwerken wissen wir um unsere Verantwortung für die sensiblen Gewässerlebensräume “, so Ulrike Baumgartner-Gabitzer, Aufsichtsratsvorsitzende der VERBUND Innkraftwerke GmbH, „Daher standen  wir den Vorschlägen des Staatministeriums für Umwelt und Gesundheit zur Verbesserung des ökologischen Systems am Inn von Anfang an aufgeschlossen gegenüber. Der Abschluss einer Vereinbarung sollte den Rahmen dazu bilden.“

Mehrjähriges Maßnahmenpaket zur Verbesserung des „Öko-Systems Inn“
Im Rahmen der Verlängerung der wasserrechtlichen Bewilligung für die Innkraftwerke Wasserburg, Teufelsbruck und Gars wurde zwischen dem Freistaat Bayern und der VERBUND Innkraftwerke GmbH eine Vereinbarung geschlossen, die für die kommenden zehn Jahre eine umfassende Verbesserung des Naturraumes am Inn vorsieht. Diese umfasst unter anderem ökologische Maßnahmen im und am Inn sowie Unterstützungen bei Inn-relevanten Infrastruktureinrichtungen in einem Gesamtumfang von rund 10 Mio. Euro. Weitere 10 Mio. Euro werden durch die Verbund Innkraftwerke GmbH zur Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit an den Staustufen Rosenheim bis Stammham umgesetzt.

„Ziel der Partnerschaft mit VERBUND ist es, das vielfältige und artenreiche „Öko-System Inn“ zu erhalten, zu fördern und zu verbessern“, sagte Umweltminister Huber. Dazu gehört die Schaffung von neuem Lebensraum für die Fischfauna, wie etwa die Herstellung strukturierter Flachwasserzonen für die verbesserte Entwicklung der Jungfische und die Anbindungen von Altarmen, die als Rückzugsgebiet bei Hochwässern dienen können. In Summe soll durch die geplanten Maßnahmen die am Inn vorkommende Tier- und Pflanzenwelt in ihrer Entwicklung gesamthaft gefördert werden. „Das Augenmerk liegt auf der Vernetzung von Seitengewässern und Altarmen mit dem Inn, um vielfältige Lebensbedingungen für die Fischfauna zu reaktivieren, zu erhalten oder auch neu zu schaffen“, so Marcel Huber.

Erste Maßnahmen noch im Winter 2011/2012
Seit Ende 2011 liegen die wasserrechtlichen und naturschutzfachlichen Genehmigungen für die ersten Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstrukturen, der Fischfauna und der Aulandschaften in den Stauräumen Wasserburg, Teufelsbruck und Gars vor. „Um die Belastung für die Umwelt möglichst gering zu halten und um sicherzustellen, dass die Natur in der kommenden Brut- und Laichzeit den  geschaffenen Lebensraum aktiv besiedeln kann, erfolgt die Umsetzung in der Winterzeit“ stellt Ulrike Baumgartner-Gabitzer fest.

Die Arbeiten haben an mehreren Stellen von Wasserburg bis Gars unmittelbar nach Vorliegen der Genehmigung im Dezember 2011 begonnen, der erste Teil der Arbeiten soll mit Ende Februar beendet sein. Weitere Maßnahmen, v. a. in der Freihammer Aue bei Wasserburg sind für den Herbst 2012 vorgesehen. Die Kosten der derzeitig in der Ausführung befindlichen  Maßnahmen belaufen sich auf etwa 350.000 Euro.

Zusammenarbeit mit allen Beteiligten
Das für 2012 vorgesehene Maßnahmenpaket wurde in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden, der Regierung von Oberbayern, Verbänden und Initiativen sowie den Fischereivereinen ausgearbeitet. Zum Teil wurden auch initiierte Projekte der Fischereivereine übernommen.  Alle Maßnahmen stehen im Einklang mit den Erhaltungszielen des FFH-Gebietes.

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