VERBUND Innkraftwerke übergeben historisches Bildarchiv über den bayerischen Inn an das Staatsarchiv München
Die VERBUND Innkraftwerke GmbH übergibt historisch bedeutungsvolle Quellen und das überaus wertvolle Bildarchiv über den bayerischen Inn bzw. den Kraftwerksbau an das Staatsarchiv München und präsentiert dabei gleichzeitig die Wanderausstellung „Arbeit. Alltag. Abenteuer. 100 Jahre Wasserkraft am bayerischen Inn“. Spannende Einblicke in die seinerzeitige Arbeitswelt beim Kraftwerksbau sind garantiert.
VERBUND Innkraftwerke GmbH, Betreiber der Kraftwerke am bayerischen Inn, arbeitete in den vergangenen Monaten seine historisch äußerst wertvollen Archivbestände zum bayerischen Inn und zum Kraftwerksbau auf. Gemeinsam mit dem Staatsarchiv München wurden ausgesuchte Teile des Bildarchivs im Umfang von über 11.000 Fotoformaten und eine Vielzahl schriftlicher Überlieferungen penibel ausgewertet und inventarisiert. Im Rahmen eines Festaktes wurden die Zeitdokumente symbolisch übergeben. Ein Auszug mit über 60 besonderen historischen Exponaten aus dem umfangreichen Sammelbestand der Innkraftwerke wurde heute im Staatsarchiv München der Öffentlichkeit präsentiert.
Neue Fundstücke erstmals in der Öffentlichkeit
„Die Inventarisierungsarbeiten des Staatsarchivs förderten insgesamt 11.285 historische Bildformate – davon zum überwiegenden Teil Fotoglasplatten – zutage. Dabei sind wir auf zahlreiche spannende historische Motive gestoßen. Eine Auswahl der Fundstücke können wir hier im Staatsarchiv erstmals der Öffentlichkeit präsentieren“, freute sich Michael Amerer, Geschäftsführer der VERBUND Innkraftwerke GmbH.
Die Wanderausstellung startete bereits 2012 in der Hauptverwaltung in Töging am Inn und machte zuletzt im Inn-Museum Rosenheim Station. Die Ausstellung wurde in Eigenregie der VERBUND Innkraftwerke GmbH organisiert. Eine Auswahl der gezeigten Exponate wird auch in einem eindrucksvollen Ausstellungskatalog präsentiert. Jetzt möchte die VERBUND Innkraftwerke GmbH ihre Geschichte einem möglichst breiten Publikum zugänglich machen. Die aktuelle Ausstellung im Staatsarchiv ist noch bis 22. November 2013 zu besichtigen. Ab 24. November wandert dann die Ausstellung weiter in die Inn-Gemeinde Neuötting.
Erprobt und erfolgreich: Wasserkraft hat eine lange Tradition
Strom aus Wasserkraft zählt seit jeher zu den nachhaltigsten und vor allem CO2-freien Energieformen. Wasserkraft ist die saubere heimische Energieform, die ständig zur Verfügung steht und im Lichte der herausfordernden Klimaziele und der gewünschten Energieautarkie eine große Zukunft hat.
Bayern blickt auf eine lange Wasserkrafttradition zurück. Die Ausstellung „Arbeit. Alltag. Abenteuer. 100 Jahre Wasserkraft am bayerischen Inn“ widmet sich längst vergessenen Arbeitswelten und Alltagsgewohnheiten rund um den seinerzeitigen Kraftwerksbau. Der Ausbau der Wasserkraft am bayerischen Inn erfolgte in den Jahren 1924 bis 1992 zwischen Kufstein und Passau. Die ersten Planungen reichen bis in das Jahr 1910 zurück.
Stummfilm gibt Einblicke in die bayerische Bau- und Industriegeschichte
Neben den historischen Exponaten aus dem Archivbestand ist die Projektion eines 16-Millimeter-Streifens aus den Jahren 1920 bis 1924 ein weiterer Höhepunkt der Ausstellung. Der 15-Minuten-Film gibt realitätsnahe Einblicke in die bayerische Bau- und Industriegeschichte und insbesondere in den Wasserkraftwerksbau der Zwischenkriegszeit.
VERBUND Innkraftwerke GmbH übergibt wertvollen Bestand an das Staatsarchiv München
Auf Grundlage des bayerischen Archivgesetzes wurde im Vorjahr zwischen der VERBUND Innkraftwerke GmbH und dem Staatsarchiv München ein Übergabevertrag unterfertigt. Die historisch wertvollsten Teile des Bildarchives und zahlreiche Schriftstücke wurden wissenschaftlich bewertet und inventarisiert. Darüber hinaus wird eine repräsentative Auswahl der historischen Fotoglasplatten von der VERBUND Innkraftwerke GmbH digitalisiert und in einer Fotodatenbank gesichert.
Das Staatsarchiv München sorgt für die langfristige und professionelle Lagerung und Sicherung der historischen Fotoformate. Die ausgewählten Altfotografien werden unter bestmöglichen Lagerbedingungen im Staatsarchiv deponiert und so für die Wissenschaft und Forschung zugänglich gemacht. Der Zustand des Bildmaterials und die visuelle Dokumentation der verschiedenen Projektphasen der Kraftwerksbaustellen sind seit den 1910er Jahren beinahe lückenlos datiert.
Die einzigartigen Fotodokumente eröffnen aber auch ausdrucksstarke und aufschlussreiche Einblicke hinter die Kulissen des Kraftwerksbaus. In durchwegs hervorragender Qualität dokumentiert das Bildmaterial längst vergessene Arbeitswelten und Alltagsgewohnheiten, die aus gegenwärtiger Sicht oft etwas abenteuerlich anmuten.
Wasserkraft-Ansichten sind hochwertige Ergänzung fürs Staatsarchiv München
„Die historischen Wasserkraft-Ansichten ergänzen unsere Archivbestände in perfekter Weise. Die Palette der Altformate reicht von der Glasplatte bis zum Negativ. Die historischen Bestände wurden archivwissenschaftlich genauestens dokumentiert und in einem so genannten Findbuch zusammengefasst. Wissenschaftler, Historiker und Interessierte können nun per Schlagwortsuche die Bestände sichten“, freut sich Dr. Christoph Bachmann, Direktor des Staatsarchivs München, über den Archiv-Zuwachs aus Töging. Der umfangreiche Neuerwerb dokumentiert auch in höchst authentischer Weise die Veränderungen des Inn-Flusses seit dem frühen 20. Jahrhundert.
Das Staatsarchiv München ist die für alle Fragen des Archivwesens im Regierungsbezirk Oberbayern zuständige staatliche Fachbehörde. Die Bestände des Staatsarchivs umfassen rund 14 Millionen Archivalien-Einheiten im Ausmaß von ca. 40.000 Laufmetern, darunter rund 7.900 Urkunden, 8,7 Millionen Notariatsurkunden, über 4,5 Millionen Amtsbücher und Akten sowie 85.000 Karten und Pläne. Die Sammelbestände werden durch Überlassungen von Behörden, Gerichten, Notariaten und sonstigen öffentlichen Stellen des Freistaates Bayern fortlaufend ergänzt.
Bildmaterial von der Ausstellungseröffnung zur redaktionellen Berichterstattung steht Ihnen unter folgendem Link kostenfrei zur Verfügung:
https://www.verbund.com/mediathek-cms/pindownload/login.do?pin=YB956
im Gruppenbild: Michael Amerer (Geschäftsführer der VERBUND Innkraftwerke GmbH), Margit Ksoll-Marcon, (Generaldirektorin der Staatlichen Archive Bayerns), Christoph Bachmann (Direktor des Staatsarchivs München)