Altenwörth erhält Niederösterreichs längste Fischwanderhilfe
Das Donaukraftwerk Altenwörth wird mit Niederösterreichs längster Fischwanderhilfe barrierefrei. Zusätzlich verbessert VERBUND als Kraftwerksbetreiber zusammen mit der Marktgemeinde Kirchberg am Wagram die Badequalität am Altenwörther Altarm. Die Fischwanderhilfe verbindet Renaturierungsprojekte an der Donau und ihren Zubringerflüssen und stärkt damit die Artenvielfalt der Donau. Der Bau wird (vorbehaltlich aller Genehmigungen) im Herbst 2019 starten und voraussichtlich 18 Monate dauern.
Im Rahmen einer Bürgerinformationsveranstaltung in der Gemeinde Kirchberg am Wagram stellte VERBUND das Projekt Fischwanderhilfe und Altarm den interessierten Anrainerinnen und Anrainern erstmals offiziell vor. „Es war uns ein Anliegen, unsere Anrainerinnen und Anrainer persönlich aus erster Hand über das Projekt zu informieren“, so Projektleiter Hannes Einfalt. 12,5 Kilometer lang wird der naturnahe Umgehungsbach auf der linken Uferseite der Donau. Das Aushubmaterial wird vor Ort im Bereich des Altarmes genutzt. Mit Kiesaufschüttungen wird das Ufer fischfreundlicher gestaltet. Gleichzeitig erlauben flache Stellen den Badegästen einen bequemeren Zugang zum Wasser und verbessern die Wasserqualität. „Wir nutzen die einmalige Gelegenheit, mit unserem Projekt einen möglichst breiten Nutzen zu stiften“, so Hannes Einfalt. Die Kosten sind mit 7,5 Mio. Euro veranschlagt. Insgesamt werden bei den Arbeiten 575.000 Kubikmeter Kies und Feinsediment bewegt. Da die Arbeiten in der Au stattfinden und kein LKW mit Aushubmaterial das Projektgebiet verlässt, wird die Verkehrsbelastung für das Siedlungsgebiet gering bleiben.
Das Projekt verbindet die Wachau mit den Stauräumen von Greifenstein und Melk mit ihren Zuflüssen sowie mit der Traisen. Erst 2016 wurde dort an der Traisenmündung Österreichs größtes Renaturierungsprojekt fertiggestellt.
Constructed Wetland: Biotop zur Wasserreinigung
Am linken Ufer des Altarmes wird ein künstliches Biotop errichtet. Sinn dieses „constructed wetland“ ist die Selbstreinigung des Wassers. Das Überangebot an Nährstoffen wird gefiltert und reduziert. So soll das Algenwachstum auf ein natürliches Maß gebremst werden. Vorbild für die Wasserqualität ist der Altarm beim Donaukraftwerk Greifenstein.
Naturnaher Umgehungsbach nach bewährten Vorbildern
Die Erfahrungen bei den Fischwanderhilfen Greifenstein und Ottensheim-Wilhering bestätigen das Konzept eines naturnahen Flusses zur Umgehung des Kraftwerks. Der sanfte Anstieg und die Abwechslung aus Seicht- und Tiefwasserzonen, angereichert um Totholz-Strukturen, ist attraktiver Lebensraum für Fische und andere Wasserlebewesen. Binnen kürzester Zeit erobert die Natur des nahen Auwaldes die Fischwanderhilfe, wie die Untersuchungen in Greifenstein und Ottensheim beweisen Dort wurden schon nach drei Monaten Betrieb 41 von 50 Donau-Fischarten und große Fische (Welse) bis zur einer Länge von 1,65 m nachgewiesen und tausende Fische gezählt.