Erstes Wasser für Niederösterreichs längste Fischwanderhilfe
Das Donaukraftwerk Altenwörth wird dank Niederösterreichs längster Fischwanderhilfe passierbar. Das Umgehungsgerinne schafft 12 Kilometer neuen Lebensraum entlang der Donau. Zusätzlich verbessert VERBUND als Kraftwerksbetreiber zusammen mit der Marktgemeinde Kirchberg am Wagram die Badequalität am Altenwörther Altarm. Zusammen mit fischfreundlichen Maßnahmen im Bereich des „Gießgangs“ im Oberlauf des Kraftwerks Greifenstein entsteht somit das Projekt „LIFE Network Danube Plus“ in Partnerschaft und Mitfinanzierung des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT), dem Land Niederösterreich und dem Niederösterreichischen Landesfischereiverband sowie der Europäischen Union im Rahmen der LIFE+-Projekte.
„Solche erfreulichen Projektfortschritte erfüllen uns mit besonderem Stolz, weil wir damit ökologischen Mehrwert für kommende Generationen schaffen“, so VERBUND-CEO Michael Strugl. „Wir bringen Wasserkraft und Ökologie soweit wie möglich in Einklang. Nachhaltige Stromerzeugung und Rückzugsräume der Artenvielfalt sind an der Donau selten geworden, wir schaffen hier eine Wende.“
„Intakte Naturlandschaften und Gewässer zählen zu den größten Schätzen unseres Landes und der sorgsame Umgang damit ist in allen Bereichen die Basis für eine gesicherte Zukunft. Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus stellt für die Sanierung von Gewässern 200 Mio. Euro an Finanzmitteln zur Verfügung. Investitionen in die Ökologie von Gewässern sind auch Investitionen in die Lebensqualität von Menschen in den Regionen. Deswegen unterstützt mein Ressort die Umsetzung der Fischaufstiegshilfe beim Kraftwerk Altenwörth als Teil des Projektes LIFE Network Danube Plus, da der Naturraum Donau dadurch wesentlich aufgewertet wird,“ stellt Bundesministerin Elisabeth Köstinger fest.
LH-Stv. Stephan Pernkopf: „Wir schützen, was wir lieben und geben der Natur wieder mehr Platz. Durch dieses Projekt können Fische wieder ungehindert passieren und über weite Strecken ziehen. Außerdem zeigt es, das Energiewende und Ökologisierung im Naturland Niederösterreich Hand in Hand gehen.“
Erste Teilflutung verbindet Krems-Kampgerinne mit Donau
Nach einjähriger Bauzeit ist das Bett der neuen Fischwanderhilfe weitgehend fertig gestellt. Insgesamt werden bei den Arbeiten 580.000 Kubikmeter Kies und Feinsediment bewegt. Das Aushubmaterial wird vor Ort im Bereich des Altarmes genutzt.
Der Bagger entfernte den Damm zum Krems-Kampf-Gerinne und stellte damit die fischfreundliche Verbindung der beiden Waldviertler Flüsse mit der Donau wieder her
Weitere Bauarbeiten
Bis Anfang Juni wird die Überquerung des Altarmes und des Kraftwerks für Radfahrerinnen und Radfahrer weiterhin nur erschwert passierbar sein. Die Projektleitung ist bemüht, wie gewohnt an den arbeitsfreien Wochenenden die Querung zu ermöglichen. Vollsperren sind aber während der Adaptierung der Altarmschwelle leider nicht auszuschließen. Bis Sommerbeginn ist geplant, die neue Altarmschwelle für den Radverkehr frei zu geben.
Niederösterreichs längste Fischwanderhilfe
Die Fischwanderhilfe wird mit mehr als 12,5 Kilometern Länge Niederösterreichs längste Fischwanderhilfe. Sie verbindet Renaturierungsprojekte an der Donau und ihren Zubringerflüssen und stärkt damit die Artenvielfalt der Donau. Vom Eisernen Tor in Rumänien bis nach Ybbs wird die Donau wieder durchgängig und mit ökologischen Rückzugsmöglichkeiten aufgewertet.
Zusätzlich zur Fischwanderhilfe verbessert VERBUND als Kraftwerksbetreiber zusammen mit der Marktgemeinde Kirchberg am Wagram die Badequalität am Altenwörther Altarm. An beiden Ufern des Altarmes wird ein künstliches Biotop errichtet. Sinn dieses „constructed wetland“ ist die Selbstreinigung des Wassers. Das Überangebot an Nährstoffen wird gefiltert und reduziert. So soll das Algenwachstum auf ein natürliches Maß gebremst werden. Vorbild für die Wasserqualität ist der Altarm beim Donaukraftwerk Greifenstein.
Projektpartner bei LIFE Network Danube Plus
Das Projekt „LIFE Network Danube Plus“ wird von VERBUND umgesetzt und maßgeblich finanziert von der EU im Rahmen des LIFE+ Programms, dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus, der Landesregierung Niederösterreich sowie dem Landesfischereiverband Niederösterreich. Beteiligt sind zudem die an den Kraftwerken Greifenstein und Altenwörth strombezugsberechtigten Unternehmen EVN AG , Wien Energie AG, Energie AG, Kärntner Elektrizitäts-AG und Vorarlberger Kraftwerke AG.