Mehr zum Gemeinschaftsprojekt von VERBUND und Energie Steiermark
Kraftwerk Gratkorn: Baustart für neues Wasserkraftwerk an der Mur
Die große Bedeutung der erneuerbaren Stromerzeugung in der Steiermark betonte Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer anlässlich der heutigen Spatenstichfeier für das Murkraftwerk Gratkorn. VERBUND und Energie Steiermark investieren gemeinsam rund 80 Millionen Euro in das neue Wasserkraftwerk, das im Jahr 2024 in Betrieb gehen wird.
Im Rahmen einer Spatenstichfeier erfolgte heute der offizielle Baustart für das Murkraftwerk Gratkorn. Das neueste Gemeinschaftskraftwerk von VERBUND und Energie Steiermark entsteht an der Mur nördlich von Graz und wird mit einer Leistung von 11 Megawatt jährlich etwa 54 Millionen Kilowattstunden grünen, CO2-freien Strom erzeugen. Damit kann der Jahresstrombedarf von etwa 15.000 Haushalten gedeckt werden, mit dieser Strommenge können aber auch 30.000 Elektro-PKW jeweils 10.000 Kilometer weit fahren.
Vor dem Hintergrund der ambitionierten Klimaziele sowie der aktuellen Debatte um fossile Energieimporte stand der Projektauftakt ganz im Zeichen des dringlichen Ausbaus der erneuerbaren Stromerzeugung. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer: „Die vergangenen Wochen haben uns mehr denn je vor Augen geführt, dass wir vor allem unabhängiger von Gas werden und in alternative Energiequellen investieren müssen. Deshalb bin ich besonders stolz, dass nun in der Steiermark ein neues Wasserkraftwerk entstehen wird. Ab 2024 kann damit der Jahresstrombedarf von 15.000 Haushalten mit grünem Strom gedeckt werden.“
Wasserkraft wird eine tragende Säule der erneuerbaren Energiezukunft
Mit dem Murkraftwerk Gratkorn investieren VERBUND und Energie Steiermark rund 80 Millionen Euro in den Ausbau der steirischen Wasserkraft: „Die aktuelle Entwicklung an den internationalen Energiemärkten zeigt uns auf drastische Weise die Dringlichkeit des Ausbaus der erneuerbaren Energien auf. Die Wasserkraftwerk - wie hier mit dem Kraftwerk Gratkorn - aber auch Windkraft und Photovoltaik werden die tragenden Säulen der erneuerbaren Energiezukunft sein“, sagt Michael Strugl, Vorstandsvorsitzender von VERBUND.„Das Murkraftwerk Gratkorn wird nicht nur einen Beitrag auf unserem Weg zur mittelfristigen Unabhängigkeit von fossilen Energieimporten leisten, dieses Laufkraftwerk wird vor allem auch mit dem Tag der Inbetriebnahme ein Baustein zur Erhöhung der Versorgungssicherheit sein“, betont COO Achim Kaspar, der im Vorstand von VERBUND für den Erzeugungsbereich zuständig ist.
„Wir sehen dieses wirtschaftlich überaus positive Projekt als weiteren Meilenstein zur Klimawende und können damit unsere Nachhaltigkeits-Strategie weiter ausbauen“, so das Vorstands-Duo Christian Purrer und Martin Graf von der Energie Steiermark. Dazu kommt: „Gerade angesichts der aktuellen Corona-Krise ist diese Investition ein grüner Beschäftigungs-Turbo für die regionale Wirtschaft und sorgt für wesentliche Impulse in der Region“.
Murkraftwerke sind die Dauerläufer der steirischen Stromerzeugung
Strom aus Wasserkraft ist die bedeutendste erneuerbare Energiequelle der Steiermark. Bereits seit fast 120 Jahren wird die Kraft der Mur für die Stromerzeugung genutzt: „Die Wasserkraftwerke an der Mur bilden das Rückgrat der erneuerbaren Stromerzeugung in der Steiermark. Die Laufkraftwerke liefern ganzjährig und planbar elektrische Energie, wobei das neue Murkraftwerk Gratkorn über zwei vertikal montierte Maschinensätze zusätzliche Vorteile für die Netzstabilität aufweisen wird“, sagen Karl Heinz Gruber und Michael Amerer, die Geschäftsführer der VERBUND Hydro Power GmbH.Mur wird ab April um die Kraftwerksbaustelle herumgeleitet
Nach dem heute erfolgten Spatenstich wird in den kommenden Wochen zunächst die bauliche Umleitung der Mur fertiggestellt. Diese ermöglicht während der Bauphase eine trockene Baugrube, in der ab Sommer 2022 das Kraftwerk Gratkorn errichtet wird. Die Inbetriebnahme des neuesten Gemeinschaftskraftwerks von VERBUND und Energie Steiermark ist für die zweite Jahreshälfte 2024 vorgesehen.Neben einem breiten Bündel an ökologischen Begleitmaßnahmen wird das neue Wasserkraftwerk auch den Hochwasserschutz für die Anrainergemeinden nördlich von Graz verbessern. Eine neue, zusätzliche Murbrücke für Radfahrer, Fußgänger und Freizeitsportler im Bereich des Kraftwerks wertet das Freizeitangebot und das Radwegenetz auf.
Bereits während der Planungsphase für das Murkraftwerk Gratkorn wurden Anrainer:innen, Gemeinden und Interessensgruppen im Rahmen eines Planungsforums in das Projekt eingebunden. Mit dem heute erfolgten offiziellen Baustart wird diese Bürger:innenkommunikation in Form regelmäßiger Baustellenbesichtigungen weitergeführt.