VERBUND erhöht mit März 2023 die Strompreise für Bestandskund:innen
Stark gestiegene Beschaffungskosten für 2023 erfordern Erhöhung der Stromtarife für Haushalts- und Gewerbekund:innen
- Strompreisbremse des Bundes wirkt spürbar preisdämpfend
- Härtefälle werden zusätzlich mit 10 Millionen Euro Hilfsfonds abgefedert
- Ambitioniertes Investitionsprogramm in Erneuerbare wird fortgesetzt
Die Marktpreise für
Energieträger steigen seit Herbst 2021 an den relevanten europäischen
Beschaffungsmärkten erheblich. Die Gründe für diese Entwicklung sind
vielfältig. Vor allem die Sorge um die Versorgungssicherheit bei Energie
infolge des Angriffskriegs auf die Ukraine bei weiterhin hoher Nachfrage führte
im vergangenen Jahr zu einem beispiellosen Preisanstieg über alle Energieträger
hinweg.
Beschaffung bis zu zwei Jahre
im Voraus
Auch der VERBUND-Vertrieb muss
trotz der Eigenproduktion innerhalb der VERBUND-Gruppe Strom zu Marktpreisen
einkaufen. Oberste Priorität für VERBUND hat dabei die Versorgungssicherheit
der über 500.000 Bestandskund:innen, ganz besonders in Zeiten, die von großer
Unsicherheit und starken Preisschwankungen gekennzeichnet sind. Die Beschaffung
der Strommengen für die Endverbraucher:innen erfolgt daher auf Basis einer
langfristigen Preisabsicherung über einen Zeitraum von bis zu 2 Jahren im
Voraus, um möglichst stabile Endkundenpreise anbieten zu können.
Die Beschaffungskosten für
elektrische Energie für das Jahr 2023 haben sich im Vergleich zu 2022 um mehr
als 170 % und im Vergleich zu 2021 sogar um über 400 % erhöht. VERBUND gibt die
Erhöhung dieser Beschaffungskosten nicht in vollem Umfang an die
Endverbraucher:innen weiter, sondern erhöht die Energiepreise - im Rahmen der
rechtlichen Möglichkeiten - lediglich im unbedingt notwendigen Umfang:
Preiserhöhung für
Bestandskund:innen ab 1. März 2023
Der Arbeitspreis von
Stromkund:innen mit Standardlastprofil im Haushaltssegment steigt auf 23,9 Cent
pro kWh netto bzw. 28,68 Cent pro kWh brutto. Der Grundpreis erhöht sich auf
Basis des Anstiegs beim Verbraucherpreisindex (VPI) um durchschnittlich 22 Cent
pro Monat.
Kurzfristigere Preisanpassung
im Neukund:innensegment
Während die Beschaffung für
Bestandskund:innen langfristig erfolgt, kann im Neukund:innensegment
kurzfristiger auf Preisbewegungen reagiert werden. VERBUND reflektiert die
aktuell – von einem sehr hohen Niveau – wieder sinkenden Großhandelspreise mit
einer Tarifsenkung auf 33 Cent pro kWh netto bzw. 39,6 Cent pro kWh brutto.
Stromkostenbremse reduziert
die Auswirkungen der Preiserhöhung wesentlich
Die seit 1.12.2022 für private
Haushalte geltende Stromkostenbremse des Bundes reduziert die Strompreise
für eine Jahresverbrauchsmenge von 2.900 kWh bis 30.06.2024 auf 10 Cent pro kWh
netto. Je nach Jahresverbrauch kommt es dadurch zu einer spürbaren Dämpfung der
Auswirkungen der notwendigen Energiepreisanpassung, in vielen Fällen wird die
Erhöhung sogar vollständig kompensiert.
- Für eine:n durchschnittliche:n Stromkund:in mit einer jährlichen Belieferungsmenge von 3.500 kWh bedeutet diese Preiserhöhung unter Berücksichtigung der Bundes-Stromkostenbremse Mehrkosten von rund 5 Euro pro Monat (inkl. USt).
- Bei einer Jahresabnahmemenge von weniger als 2.900 kWh - das trifft auf über die Hälfte der VERBUND-Bestandskund:innen zu - führt diese Preisänderung zu keiner Erhöhung der Energiekosten.
Die
Energiekosten machen rund die Hälfte der Energierechnung aus, der Rest entfällt
auf Netzgebühren, Steuern und Abgaben.
10 Millionen Euro im
VERBUND-Härtefallfonds
VERBUND
hat gezielt für Kund:innen, die besonders stark von den steigenden
Lebenshaltungskosten betroffen sind, einen Härtefallfonds in der Höhe von 10
Millionen Euro eingerichtet. Der VERBUND-Härtefallfonds bietet zusätzlich zur
Stromkostenbremse des Bundes effektive Unterstützung durch eine Reduktion der
Energierechnung. Alle Voraussetzungen dafür und nähere Informationen zur
Beantragung unter www.verbund.at/verbundhilft.
Weitere Unterstützungsmöglichkeiten
Seit 2009 hilft der
VERBUND-Stromhilfefonds der Caritas von Energiearmut betroffenen Menschen in
Österreich. 16 000 Betroffene - unabhängig von ihrem Energieanbieter – konnten
bisher in Form von Zuschüssen zur Energierechnung, für Gerätetauschaktionen und
mit Unterstützung für den Kauf von energieeffizienten Geräten unterstützt
werden. Für 2023 hat VERBUND diese Unterstützungsleistung an die Caritas auf €
5 Millionen aufgestockt. Mehr Info bei den 71 Sozialberatungsstellen der
Caritas bzw. unter Der
VERBUND-Stromhilfefonds der Caritas löst Energieprobleme. PV-Einspeisetarif wird
gleichzeitig angepasst
VERBUND-Kund:innen, die
umweltfreundlich Strom aus ihrer eigenen Photovoltaik-Anlage produzieren,
erhalten mehr für ihre Grünstrom-Einspeisung: Für überschüssige Energie die
über VERBUND in das Stromnetz eingespeist wird kommt es gleichzeitig mit der
Anpassung der Energiepreise in Stromlieferverträgen auch zur Erhöhung des
Einspeisetarifs.
VERBUND informiert ab Mitte
Jänner 2023 alle betroffenen Kund:innen in einem persönlichen Anschreiben über
die neuen, ab 1. März 2023 geltenden Preise. Kund:innen, die mit der
Preiserhöhung nicht einverstanden sind, können bis Ende Februar von ihrem
gesetzlichen Kündigungsrecht Gebrauch machen. Die Preisänderung erfolgt auf
Basis der Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) der VERBUND AG und richtet
sich nach der gesetzlichen Bestimmung des § 80 Abs. 2a ElWOG
2010.
VERBUND ist die treibende
Kraft der Energiewende in Österreich. Als Österreichs größter nachhaltiger
Stromerzeuger setzt VERBUND massiv auf den Ausbau erneuerbarer Energien, um die
Klimaziele und den Ausstieg aus fossilen Energieträgern umzusetzen. Dazu
investiert das Unternehmen 1 - 1,5 Mrd. € pro Jahr, rund 15 Mrd. € in den
kommenden 10 Jahren. Mit diesen Investitionen wird die Erzeugung durch Ausbau
und Effizienzsteigerung um bis zu 8 TWh gesteigert und so 2,3 Millionen
Haushalte mehr versorgt.