Modernisierung des Kraftwerks Braunau-Simbach

07.12.2023Braunau-Simbach

Mehr Strom aus Wasserkraft für zusätzliche 18.500 Haushalte.

VERBUND revitalisiert die Wasserkraftanlage im Sinne der Energiewende. Das Kraftwerk Braunau-Simbach, bestehend aus vier vertikalen Kaplanturbinen mit Drehstromsynchrongeneratoren, wurde in den Jahren 1951 bis 1954 errichtet. Aufgrund des Anlagenalters und -zustandes der originalen Turbinen und Generatoren sowie der elektrischen Nebenanlagen sind in den nächsten Jahren umfangreiche Sanierungsmaßnahmen notwendig. Erste Vorbereitungsarbeiten sollen noch im heurigen Dezember starten, der schrittweise Austausch der Maschinenteile ist von Herbst 2024 bis Ende 2028 geplant. Die gesamte Investitionssumme beläuft sich auf 80 Millionen Euro.

Austausch der Turbinen und Generatoren

Der Kern der Arbeiten betrifft den Einbau von vier neuen, hochmodernen Kaplanturbinenlaufrädern und Generatoren. Der Turbinentausch wird von dem Team im Kraftwerk höchste Präzision verlangen. Das Laufrad allein wiegt 58 Tonnen und hat einen Durchmesser von 6,3 Metern. Durch die verbesserten Wirkungsgrade der Turbinen sowie einer geplanten Steigerung der Ausbauwassermenge von 1.070 auf 1.260 m³/s kann die Erzeugung nach wasserrechtlicher Genehmigung und Projektabschluss um 11,8% gesteigert werden. So werden dort künftig zusätzlich 65 Millionen Kilowattstunden pro Jahr erzeugt. Das entspricht dem jährlichen Strombedarf von 18.500 Haushalten. Insgesamt wird das Kraftwerk Braunau-Simbach nach der Fertigstellung der Sanierung 615 Millionen Kilowattstunden erzeugen und somit 175.000 Haushalte mit grünem Strom aus Wasserkraft versorgen.

Auch die restlichen Maschinen-Komponenten und wesentliche elektrotechnische Anlagenteile, wie etwa Transformatoren und Schaltanlagen, sind am Ende ihrer Lebensdauer angelangt und müssen teilsaniert bzw. erneuert werden. Aufgrund der Anlagengröße bedarf es für den Abtransport der Bestandskomponenten und für die Anlieferung der Neuteile Lagerflächen in Krafthausnähe.

Zusätzlichen Platz für Büro-, Aufenthalts- und Sanitärcontainer brauchen auch die Ingenieure und Monteure, die zur Abwicklung der Baustelle benötigt werden. Als erste sichtbare Maßnahme werden Fäll- und Rodungsarbeiten im Nahbereich des Kraftwerksgelände durchgeführt. Diese Flächen werden temporär für die oben genannten Lager- und Containerflächen verwendet. Nach Abschluss der Revitalisierungsarbeiten werden diese wieder aufgeforstet. Der Radweg ist während der Bauarbeiten ohne Einschränkung weiter befahrbar.

Mit der Revitalisierung des Kraftwerks Braunau-Simbach setzt VERBUND die Maßnahmen zur Erhaltung und Erweiterung seiner Kraftwerke am Inn weiter fort. Durch die umfassenden Modernisierungsarbeiten leistet VERBUND einen wertvollen Beitrag zur Sicherung der nachhaltigen Energieversorgung mit einer zusätzlichen Einsparung von rd. 25000 Tonnen CO2 pro Jahr.