Extremwetter erfordert Entlandungsmaßnahmen im Klammsee in Kaprun

24.04.2024Kaprun

Aufgrund der außergewöhnlichen Witterungsverhältnisse im heurigen Winter ist es im Klammsee zu einer hohen Menge an Sedimentablagerungen gekommen. Um die ordnungsgemäße Betriebsführung und die Sicherheit der Umgebung zu gewährleisten, muss VERBUND gesonderte Maßnahmen zur Entlandung des Klammsees durchführen. Die dazu nötige behördliche Genehmigung liegt vor.

Im Februar 2024 entleerte VERBUND gemäß behördlicher Auflage zur Kontrolle der Sperreneinrichtungen die beiden Hochgebirgsspeicher Mooserboden und Wasserfallboden der Kraftwerksgruppe Kaprun. Seither sind die Grundablässe offen und die Speicher befinden sich im freien Durchfluss. 

Entleerungen von Speicherseen finden üblicherweise in den Wintermonaten bei einem geringen natürlichen Zufluss statt. Die Situation im Winter 2023/2024 zeigte ein anderes Bild: Das Wetter war zum einen schnee- bzw. niederschlagsreich und zum anderen außergewöhnlich warm. Die Temperaturen im Februar und März 2024 zeigen eine Abweichung von +6 °C bzw. +3,3 °C im Vergleich zum langjährigen Mittel. Diese Bedingungen haben dazu geführt, dass es sehr große Mengen an Schmelzwasser gibt und die Böden um und in den entleerten Speicherseen nicht wie in den vergangenen Jahrzehnten gefroren waren. Dies führt aktuell zu einer größeren Mobilisierung von Sedimenten, die in den Klammsee gelangen. 

Um eine Verlandung des Grundablasses im Klammsee zu vermeiden, muss VERBUND zur Wahrung der öffentlichen Interessen gesonderte Entlandungsmaßnahmen durchführen. Dazu finden seit 16.02.2024 Baggerungen zur Aufrechterhaltung einer Tiefenrinne statt, die sicherstellen, dass die Kapruner Ache innerhalb der Uferbegrenzung möglichst kontrolliert in den Klammsee einströmt. Das entnommene Material wird am Ufer zwischengelagert und in Folge auf behördlich genehmigte Flächen verfrachtet. Insgesamt wurden aktuell 32.000 m³ Sedimente in Siebentagewochen aus dem Klammsee gebaggert. 

Trotz des intensiven Aufwands durch die Werksgruppe Kaprun ist der Klammsee aktuell fast zur Gänze verlandet und es müssen jetzt zusätzliche Maßnahmen gesetzt werden. In enger Abstimmung mit der Behörde wurde ein langsames und kontrolliertes Absenken des Klammsees als die am besten geeignete Maßnahme festgelegt.

Ab Mittwochnachmittag, 24.04., werden 38.000 m³ Restvolumen an Wasser in den nächsten Tagen langsam und unter Aufsicht abgelassen werden. Der dadurch zusätzlich entstehende Abfluss wird in der Kapruner Ache kaum sichtbar sein. Durch die geringe Fließgeschwindigkeit wird wenig Sediment mobilisiert. Zusätzlich wird der Abfluss aus dem Klammsee noch mit reinem Wasser aus Bachbeileitungen des Kraftwerkes Hauptstufe verdünnt, um die Belastung so gering wie möglich zu halten. Im leeren Klammsee können die Bagger in den nächsten 3 bis 4 Wochen täglich bis zu 4.000 m³ Sedimente entnehmen.

In Abstimmung mit der zuständigen Behörde und dem betroffenen Grundeigentümer konnte in unmittelbarer Nähe eine landwirtschaftlich genutzte Wiese gefunden werden, zu der die Sedimente transportiert werden können. Dadurch verringert sich die Anzahl an LKW-Fahrten. Mit dem Wiederaufstau am Mooserboden soll am 26.04.2024 gestartet werden, am Wasserfallboden und am Klammsee mit Mitte Mai. 

VERBUND bittet die Kaprunerinnen und Kapruner um Verständnis und Unterstützung während dieser notwendigen Maßnahme.
 

Kontakt

Foto von Rainer Tschopp Rainer Tschopp

Pressesprecher Region West

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